Musik, Spielangebote und Drei-gegen-Drei-Basketball auf fünf Feldern – das war der Plan für Sonnabend, 20. Juni. Doch die Corona-Krise trifft auch die fünfte Auflage des Streetballturniers ITZEbasket. Die Itzehoe Eagles und die Itzehoer Versicherungen als Veranstalter haben das Event für den 20. Juni abgesagt. „Mit einem Funken Rest-Hoffnung beobachten wir die Situation weiter und prüfen, ob sich eventuell zwischen den Sommer- und Herbstferien noch eine Möglichkeit ergibt, ITZEbasket doch noch auszurichten“, sagt Thiess Johannssen, Marketingleiter der Itzehoer Versicherungen.
Immerhin gehöre das Streetballturnier inzwischen zum festen Programm in Itzehoe, betont auch Initiator Patrick Elzie, Cheftrainer der Itzehoe Eagles. Mit den Erfahrungen der Vorjahre lasse sich das Event recht kurzfristig auf die Beine stellen. „Wenn es irgendwie möglich ist, werden wir ITZEbasket auch in diesem seltsamen Jahr organisieren, gegebenenfalls in veränderter Form“, sagt Elzie. „Die Itzehoer Innenstadt kann jede Attraktion gut gebrauchen – und das gilt natürlich erst recht für die Menschen.“
Wie läuft der Betrieb bei den Itzehoe Eagles? Das wissen Jonas Jansons und Tobias Möller jetzt aus erster Hand. Mehr noch: Sie waren ein wichtiger Bestandteil des Sportbetriebs bis zu dessen Stopp in der Corona-Krise und sind es weiterhin – denn online gibt es Angebote für die Mitglieder, neue Konzepte für die Zeit nach Corona werden vorbereitet. Im Sommer läuft das Jahr als Freiwilligendienstler aus, die Eagles suchen Nachfolger.
Die aktuellen FWDler können ein Jahr beim Verein nur empfehlen: „Man bekommt einen super Eindruck von der Organisation hinter den Eagles und lernt viele neue Leute kennen“, sagt Jansons. Dabei herrsche ein „sehr entspanntes und positives Arbeitsklima“, pflichtet Möller bei.
Die FWDler werden in allen Bereichen eingesetzt, unterstützen im Training und im Nachwuchsprogramm Assist, aber auch bei vielen organisatorischen Aufgaben. „Es macht viel Spaß, den Kindern in den Grundschul-AGs Basketball von Grund auf beizubringen, aber zeitgleich auch sich selbst beim Trainieren von Eagles-Mannschaften als Trainerpersönlichkeit weiterzuentwickeln“, sagt Möller. „Außerdem ist es ein cooles Gefühl, alle zwei Wochen ein wichtiger Bestandteil der Eagles-Bundesligaspiele zu sein.“ Denn auch beim größten regelmäßigen Sportereignis der Region spielen die Freiwilligendienstler eine wichtige Rolle. Und die Seminare der Sportjugend Schleswig-Holstein während der FWD-Zeit seien ebenfalls ein sehr gutes Angebot, sagt Jansons.
Das neue Einsatzjahr bei den Eagles beginnt am 1. September, „dann hoffentlich wieder mit normalem Betrieb“, sagt die 2. Vorsitzende Martina Iversen. Interessenten sollten gern mit Kindern arbeiten und eine Affinität zu Ballsport haben. „Jede Bewerbung ist uns willkommen“, unterstreicht Iversen. „Besonders freuen wir uns über junge Frauen oder Interessenten mit Migrationshintergrund.“
Bewerbungen bitte bis 15. Juni an m.iversen@eagles-basketball.de
„Megacool.“ Ihre Zeit in Litauen kann Madita Prüß in einem Wort zusammenfassen. Weniger cool war, dass das Ende drei Monate früher kam als gedacht: Wegen der Corona-Krise ist die 17-Jährige jetzt zurück in Wilster.
Zuerst wurden die Schulen geschlossen, etwa zur selben Zeit wie in Deutschland. Bald darauf kam die Nachricht von der Austauschorganisation: Programm beendet, Rückflugtermin so schnell wie möglich. Mehrere Tage musste Madita warten, dann flog sie über Frankfurt nach Hamburg – und trug die ganze Strecke einen Mundschutz.
Wegen Basketball hatte sie sich für das Auslandsjahr in Litauen entschieden. Die Korbjagd ist dort Volkssport, Madita spielt seit Jahren ebenso begeistert wie intensiv bei den Itzehoe Eagles. Zunächst besuchte die Gymnasiastin von der Kaiser-Karl-Schule die Vilniaus krepšinio mokykla, die Basketballschule in der Hauptstadt Vilnius. Der Unterricht lief auf Litauisch: „Im Lauf der Zeit kriegt man es hin“, schildert die Wilsteranerin. Sie verstand, was sie hörte, die Grundlagen konnte sie sprechen. Täglich nach der Schule wurde trainiert, mit Ball oder im Bereich Fitness und Athletik. Hinzu kamen Spiele am Wochenende.
Dann wechselte Madita zu Kibirkštis VKM, mit zwei Teams in der ersten Frauenliga des Landes vertreten. „Ich hatte ganz viel Glück und bin ins Team reingekommen“, sagt die 17-Jährige. Soll heißen: In das zweite Team mit vielen Jugendspielerinnen, die an den Profibereich herangeführt werden sollen. Die Mannschaft war zwar Letzter, aber: „Um Erfahrungen auf dem Level zu sammeln, war es super.“ Auch die Atmosphäre kannte sie aus den Ligen Schleswig-Holsteins nicht: Livestream-Übertragungen, Hallensprecher und Einlaufen der Teams trotz durchschnittlich nur 30 Zuschauern. Aber die machten Stimmung, wie es sich für das basketballverrückte Land gehört.
Eine Besonderheit war Maditas Trainerin, die früher in der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA aktiv war. Im Laufe der Saison seien sie und das Team zusammengewachsen, schildert die Jugendliche. Wie erhofft habe sie viel gelernt für ihr Spiel auf der Center-Position am Korb: „Ich habe eindeutig mehr Sicherheit bekommen.“ Wie es für sie in der Heimat basketballerisch weitergehe, stehe noch nicht fest.
Die Nachricht vom Ende des Austauschjahres traf Madita hart. Sie habe gewusst, dass die Situation krass gewesen sei, aber zwischen Litauen und Deutschland habe es Unterschiede gegeben. Beschränkungen existierten auch im Baltikum, doch trotz geschlossener Geschäfte sei es belebt gewesen. Andererseits: „Jeder Litauer, der rausgeht, läuft mit Mundschutz rum.“
Es sei schade gewesen, das zweite Leben dort zurückzulassen, sagt die 17-Jährige, auch wenn sie sich freue, wieder bei der Familie zu sein. Hinaus geht sie nur zum Radfahren oder Laufen, sonst trainiert sie zu Hause – auch mit Ball auf der Auffahrt. Was Madita besonders wurmt: „Ich hatte keine Möglichkeit, mich von meinen Freunden zu verabschieden.“ Bei der Gastfamilie war das nur vor dem Flughafen möglich – hinein durften allein Passagiere mit Tickets. Aber dass sie das Land bald besuchen wird, steht für die Wilsteranerin fest: „Ich möchte meiner Familie Litauen zeigen.“
Sonnabend, 20. Juni. Das ist der geplante Termin für die fünfte Auflage des Streetballturniers Itzebasket. Wieder wollen es die Itzehoe Eagles gemeinsam mit den Itzehoer Versicherungen in der Fußgängerzone veranstalten. Doch ob das möglich sein wird, ist derzeit sehr fraglich. Zunächst wird in den kommenden Wochen bis Ende April die Entwicklung der Corona-Krise abgewartet.
Auch die Itzehoe Eagles setzen auf größte Vorsicht im Umgang mit dem Corona-Virus. Ab Montag, 16. März, wird das Training vorerst bis Ostern eingestellt. Der Vorstand bedauert sehr, diese Entscheidung treffen zu müssen, sieht aber derzeit keine andere Möglichkeit.
Der Spielbetrieb im Basketball-Landesverband war schon mit einer Mitteilung am Donnerstag beendet (Jugend) bzw. ausgesetzt worden. Die Mitteilung im Wortlaut:
"Der Basketball-Verband Schleswig-Holstein (BVSH) sagt angesichts der aktuellen Lage bezüglich der Verbreitung des Corona-Virus (COVID-19) alle Maßnahmen, Tagungen und Lehrgänge sowie den gesamten Spielbetrieb in allen seinen Ligen ab. Der Jugendspielbetrieb wird ab sofort beendet. Der Seniorenspielbetrieb wird bis einschließlich 12. April ausgesetzt. Wann und in welcher Form der Spielbetrieb fortgesetzt wird, werden wir gemeinsam entscheiden. Es besteht die Möglichkeit den Spielbetrieb der Senioren bis zum 31. Mai auszuweiten.
Im Vordergrund steht für uns die Gesundheit und das Wohlergehen der Athleten, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Funktionäre und allen weiteren Beteiligten. Diese Regelung gilt für alle Ligen im Verbandsgebiet des BVSH. Den Basketballvereinen wird empfohlen, auch den Trainingsbetrieb vorerst auszusetzen, um die sozialen Kontakte im Basketball zu minimieren."
Der Eagles-Vorstand wird über jede neue Entwicklung informieren.
Zehn Kinder toben mit kleinen Basketbällen durch die Halle. An der Seite steht Thomas Schrenk und schaut zu, während er einen großen Scheck in der Hand hält. Die Begeisterung der U10-Kinder der Itzehoe Eagles steckt an: „Da haben wir uns auf jeden Fall den richtigen Spendenempfänger ausgesucht“, sagt der Verkaufsleiter des Autohauses May & Olde in Itzehoe.
1173 Euro sind zusammengekommen beim Neujahrsempfang des BMW- und Mini-Autohauses am Papenkamp, indem Prozente vom Teile- und Fahrzeugverkauf an diesem Tag abgezweigt wurden. „Wir fördern damit in jedem Jahr Projekte in der Region“, erklärt Schrenk. Dieses Mal durften sich die Eagles freuen über eine Spende für ihre Projekte im Mini-Basketball. „Wir haben noch jede Menge Ideen“, sagt Minitrainerin Kim Lebowski. „Da ist jede Unterstützung für uns eine große Hilfe.“