"Ein Applaus für uns!"

„Wer hat alles Lust, Basketball zu spielen?“ Solvej Hansens Frage ist eigentlich keine Frage. Kurz darauf wirft die Trainerin der Itzehoe Eagles den Ball in die Höhe, ihr Trainerkollege Joshua Adomat hat sich für den Sprungball hingekniet. Denn es sind besondere Mitspieler: Jungen und Mädchen der Steinburg-Schule jagen in der kleinen Halle hin und her.
Das Angebot der Eagles gibt es seit einigen Monaten, mittlerweile wurde es auf zwei Einheiten ausgedehnt: „Der Zulauf ist riesig“, sagt Jens Bornhöft, Leiter des Förderzentrums für geistige Entwicklung. „Bei den Kindern löst das große Begeisterung aus“, bestätigt Jakob Gußmann, Lehrer und Basketballtrainer an der Schule. Auch bedingt durch die niedriger gehängten Körbe hätten die Schüler viele Erfolgserlebnisse – gerade schickt Jenny (13) den Ball ohne Ringberührung durch das Netz.
Kinder ab der ersten Klasse können mitmachen, „das geht nicht bei jeder Sportart“, sagt Bornhöft und zählt die Vorzüge auf: Bewegung, Spaß, Teamarbeit, gegenseitiges Anfeuern, der Blick für den anderen, auch im Bereich Koordination sei Basketball eine gute Förderung. Geübt würden Fertigkeiten, die in der Freizeit ebenfalls genutzt werden könnten, statt nur auf der Playstation zu spielen: „Basketballkörbe hängen in jedem Dorf“, sagt der Schulleiter. Die wöchentlichen Einheiten gäben der Schule sehr viel, auch für das Gemeinschaftsgefühl. Und schließlich: Regelmäßig gibt es sportliche Treffen mit der Meldorfer Astrid-Lindgren-Schule, auch dabei profitiere die Steinburg-Schule vom Training mit den Eagles. Gußmann stellt fest: „Auf allen Ebenen eine gelungene Sache.“
Davon überzeugen sich an diesem Tag Christiane und Georg Plate. „Richtungsweisend“ nennen die Glückstädter das Projekt, das sie mit der Georg-Plate-Stiftung fördern. Diese unterstützt vorrangig Institutionen, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmern; in dieser Hinsicht sei die Basketball-Initiative an der Steinburg-Schule herausragend, so Georg Plate. Es sei „ein unvergessliches Erlebnis, verfolgen zu dürfen, mit welcher Begeisterung die Kinder auf Korbjagd gehen“, sagt der Glückstädter, der ebenso wie seine Frau selbst in der Sportart aktiv war. Besonders beeindruckend sei auch die liebevolle und einfühlsame Betreuung durch die Coaches der Eagles, die durch FSJlerin Pauline Teßmer unterstützt werden.
Dass Joshua Adomat zwischendurch in einen spaßigen Ringkampf mit einem der Kinder verwickelt wird, gehört dazu. Kurz darauf ist Schluss: „Ein Applaus für uns!“, ruft Solvej Hansen und klatscht. Alle treffen sich in der Mitte und stecken die Hände zusammen, dann fliegen sie nach oben, begleitet von lautem Ruf: „1 – 2 – 3 – Eagles!“