Stefan Flocken, gebürtiger Kellinghusener, ist der Teammanager der Eagles. Der Zahntechnikermeister spielte selbst Basketball auf eher niedrigem Niveau und arbeitet jetzt täglich für die Entwicklung der Eagles. Am Tag des Playoff-Rückspiels wird er 54 Jahre alt.
Das Playoff-Hinspiel in Elchingen ging mit 35 Punkten leider sehr deutlich verloren. War der Unterschied so immens, wie es das Ergebnis aussagt?
Der Unterschied war schon zu sehen. Die Elchinger waren an diesem Tag stärker als wir und das auf allen Positionen. Hinzu kamen mit der Nervosität dann noch Fehler unsererseits, und wir hatten auch in einigen Situationen nicht das notwendige Glück, das man in so einem Spiel eben auch braucht. Das Ergebnis hätte also nicht so deutlich ausfallen müssen.
Bis zum 20:14 hielt das Team gut mit, wodurch kam dann der Bruch im Spiel zustande?
Bis zur Halbzeit war noch kein klarer Bruch im Spiel zu erkennen. Selbst bei dem 15-Punkte-Rückstand zur Halbzeit waren immer noch Möglichkeiten da, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Der Bruch kam dann im 3. Viertel, wo der Abstand einfach zu groß wurde. Da wurden zu viele Fehler gemacht, die es uns dann unmöglich machten, nochmal heranzukommen. Wenn man dann 20, 25 und 30 Punkte hinten liegt, ist das Spiel fast gelaufen. Unserer Jungs haben aber trotzdem weiter gekämpft. Man hat nicht sehen können, dass sie total aufgegeben haben. Alles in allem war es eine Leistung, auf der wir aufbauen können, auch wenn das reine Ergebnis eher was anderes aussagt.
Wie bereitet sich das Team nun auf das Rückspiel vor?
Genauso konzentriert wie auf das Hinspiel. Es werden Videos analysiert und es wird genauso hart weiter trainiert in dieser Woche. Wir wollen das Spiel gewinnen und werden dafür jede Chance nutzen, um am Dienstag nach Elchingen zu fahren. Das Hotel ist schon gebucht.
Was ist die Aufgabe des Teammanagers in dieser Woche?
Es unterscheidet sich meine Arbeit in keinerlei Weise zu der in den letzten Wochen. Taktische und sportliche Aspekte werden vom Trainerteam geklärt. Meine Aufgabe ist es dann, das ganze Drumherum zu organisieren, so dass die Spieler nur das Spiel absolvieren müssen. Sie können sich dann voll darauf konzentrieren, weil alles andere geregelt ist. Insofern unterscheiden sich die Vorbereitungen für die Spiele in den Playoffs nicht großartig zu denen in der regulären Saison.
Was fasziniert dich am Basketball am meisten?
Das kurzweilige und schnelle Spiel. Es sind selbst bei großen Spielunterschieden immer noch Überraschungen möglich. Selbst wenn ein Team mal 20 Punkte Rückstand hat, heißt es noch lange nicht, dass das Spiel auch verloren ist. Das Basketballspiel hat für jeden was zu bieten. Ob für den Laien, der sich einfach nur gerne das Spiel anschaut und die Stimmung mitnimmt, oder für den Fachmann, der spielerische Details erkennt und somit Diskussionsgrundstoff hat. Es macht auf jeden Fall Spaß, sich Spiele anzuschauen, und es begeistert auch immer mehr Menschen.
Wie bist du Teammanager der Eagles geworden?
Ich bin schon seit vielen Jahren mit dem Basketball verbunden. Zu der damaligen Zeit ergab es sich, dass sich Thomas Sindelar aus beruflichen Gründen etwas aus dem Geschäft zurückziehen wollte, und da wurde ich gefragt, ob ich bereit wäre, etwas Verantwortung zu übernehmen. Zu der Zeit war ich schon Kassenwart des Fördervereins Itzehoe Eagles im damaligen SC Itzehoe.
So eine Saison kostet auch für die Verantwortlichen viel Kraft. Wie sehr freut man sich dann auf das sich nähernde Saisonende?
Die Saison ist ja noch nicht beendet. Wir haben mindestens noch ein Spiel, vielleicht klappt es ja auch noch mit der nächsten Runde. Im Basketball ist bekanntlich viel möglich. Wenn dann die Spielzeit beendet ist, ist unsere Arbeit aber noch lange nicht vorbei. Es verschieben sich nur die Schwerpunkte. Es werden Gespräche mit Spielern geführt, es werden Verträge verlängert oder neu abgeschlossen. Der Haushalt muss für die kommende Spielzeit aufgestellt und Lizenzen müssen beantragt werden. Es ist also nicht weniger zu tun, sondern einfach nur andere Dinge, um die sich gekümmert werden muss.
Am Wochenende kommt Elchingen zum zweiten Spiel auf den Lehmwohld. Auf was können die sich hier gefasst machen?
Sie können sich auf eine volle Halle gefasst machen und auf ein konzentriert spielendes Team, das dieses Spiel unbedingt gewinnen will. Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen, um auch die nächste Runde zu erreichen. Denn das sind wir unseren Fans und Zuschauern, die uns die gesamte Saison die Treue gehalten haben, schuldig. Egal wie das Spiel sich letztendlich entwickelt, wir werden auf jeden Fall versuchen, dem Publikum ein attraktives Spiel zu bieten.
Noch ein Wort an die Fans!
Es gab in der laufenden Saison Höhen und Tiefen. Wir haben Niederlagen einstecken müssen bei Spielen, wo wir dachten, man müsste gewinnen, und wir haben Spiele gewonnen, bei denen wir dachten, es würde nicht leicht, es uns aber dann leicht gemacht wurde. Aber der größte Lohn für mich und den Vorstand ist, dass trotz schwankender Leistungen unsere Halle immer voll ist und die Zuschauer zur Mannschaft stehen, egal, ob es gut oder schlecht läuft.
Vielen Dank, Stefan, und viel Erfolg nächstes Wochenende!
Let’s fly, Eagles!!