Enttäuschung in Herten

Mit großen Erwartungen fuhren die Itzehoe Eagles zu den Hertener Löwen, mit einer großen Enttäuschung im Gepäck kamen sie vom Spiel der 2. Basketball-Bundesliga ProB zurück: Die bis dahin sieglosen Gastgeber gewannen sicher und verdient mit 90:78 (31:18, 21:22, 21:19, 17:19).
Eagles-Coach Pat Elzie redete nicht um den heißen Brei herum: „Ich war geschockt, wie wir uns präsentiert haben.“ Die Löwen konnten nur acht Spieler aufbieten, weil zwei Neuzugänge noch nicht spielberechtigt waren, und setzten letztlich nur sechs Akteure wirklich ein. Das reichte gegen die Itzehoer, die von Anfang an nicht auf dem Feld waren. Schon nach 13 Sekunden kassierten sie den ersten Dreier der Gastgeber, die zwei weitere erfolgreiche Distanzwürfe in den nächsten zwei Minuten folgen ließen. Dies allerdings gegen ordentliche Verteidigung der Eagles, dennoch war der Fehlstart da: „Wir haben das erste Viertel total verschlafen“, sagte Elzie. Mehrfach wurden Korbleger vergeben, schnell lag der Rückstand jenseits der zehn Punkte. Distanzwürfe berührten gar nicht erst den Ring, ein ähnliches Bild wie bei der Auftaktniederlage in Wolfenbüttel. „Unerklärlich“, befand der Coach, offenbar eine mentale Schwäche in fremder Halle. „Das müssen wir irgendwie abstellen.“
Herten jedenfalls habe seinem Team keine Chance gelassen. Einzig Adrian Breitlauch habe Normalform erreicht, andere kamen dieser zumindest nahe, doch einige Spieler seien auch Totalausfälle gewesen, so Elzie. „Da kann man so ein Spiel nicht gewinnen.“ Die Löwen hängten sich rein, verteidigten gut und zeigten die richtige Einstellung: „Man hat gemerkt, dass die das Spiel gewinnen wollen.“
Nach dem ersten Viertel liefen die Eagles nur noch hinterher, kamen aber nicht entscheidend heran. Im letzten Viertel verkürzten sie mit einem 9:0-Lauf, in dem Patrick Wischnewski sieben Zähler beisteuerte, auf 70:77, aber auch dieses Mal hatten die Gastgeber die richtige Antwort parat. Ohne ihren verletzten Kapitän Kosta Karamatskos bekamen die Eagles die Kurve einfach nicht: „Diese Präsenz hat schon gefehlt“, sagte der Trainer.
Ihn ärgerte die Niederlage mächtig, aber gestern schaute er bereits nach vorn: „Die Saison ist jung, wir haben immer noch die Chance, alles zurechtzurücken.“ Zunächst einmal solle das Team in der Videoanalyse sehen, was es für einen Mist gespielt habe, um es dann am kommenden Sonnabend besser zu machen. Dann kommen die Artland Dragons: Vor der Saison hatte Elzie die Mannschaft, die nach dem Rückzug aus der Beko Basketball-Bundesliga nun in der ProB aufläuft, nicht als Topfavoriten auf dem Zettel, doch nach vier Spieltagen sind die Dragons noch unbesiegt. „Wenn wir es da genauso verschlafen, wird es schwierig“, so Elzie. Sicher ist, dass aus Quakenbrück eine Menge Fans anreisen. Deshalb wird Eagles-Fans geraten, den Vorverkauf zu nutzen im Geschäft Vision in der oberen Feldschmiede, im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz und online unter www.eagles-basketball.de.
Eagles: Patrick Wischnewski (17, 3 Dreier), Adrian Breitlauch (16, 1 Dreier, 9 Rebounds), Courtney Belger (16), Charles Bronson (11), Alexander Witte (6, 2 Dreier), Lester Ferguson (6), Curtis Allen (4), Johannes Konradt (2), Lars Kröger, Jonas Böhm, Arved Schmidt.