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Einfach nicht getroffen

Die Siegesserie der Itzehoe Eagles in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ist gerissen. Bei den ART Giants Düsseldorf verloren sie verdient mit 78:63 (18:16, 14:15, 21:17, 25:15), bleiben aber weiterhin an der Tabellenspitze.

Auf dem Papier war die Ausgangslage eindeutig: Itzehoe reiste als Tabellenführer zum Liga-Schlusslicht. Die Eagles siegten vier Mal in Folge, während Düsseldorf zuletzt kurz vor Weihnachten ein Spiel gewinnen konnte. Eagles-Trainer Patrick Elzie hatte im Vorfeld der Partie jedoch davor gewarnt, den Gegner zu unterschätzen. Dieser konnte bereits das Hinspiel zu Beginn der Saison für sich entscheiden und benötigt aktuell jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg.

So waren es am Ende auch nicht Überheblichkeit oder mangelnder Kampfgeist der Eagles, die zu dieser deutlichen Niederlage führten, sondern vielmehr ein in dieser Saison beispielloses Wurfpech. Bereits die ersten Aktionen des Spiels sollten den weiteren Verlauf vorzeichnen: Gutes Passspiel der Itzehoer, Blick für den freien Mann an der Dreierlinie – Fehlwurf. Im direkten Gegenzug machten es die Giants besser und versenkten ihren ersten Dreier.

Mit einem geschickten Schachzug eröffnete Eagles-Topscorer Chris Hooper dann das Duell gegen seine Verteidiger. Hoopers Qualitäten beim Attackieren des gegnerischen Rings sind mittlerweile ligaweit gefürchtet. Um weniger ausrechenbar zu sein, überraschte er in seiner ersten Aktion mit einem erfolgreichen Halbdistanzwurf und hob sich den direkten Zug zum Korb für die folgenden beiden Angriffe auf.

Über zwei weitere Dreier erspielte Düsseldorf sich eine 14:7-Führung in der 4. Spielminute. Bis zum Ende des ersten Viertels konnte Itzehoe auf 18:16 verkürzen. Vor dem Seitenwechsel (31:30) wogte das Spiel eher unansehnlich hin und her.

Die zweite Halbzeit war gerade anderthalb Minuten alt, als sich der Düsseldorfer Trainer Kevin Magdowski genötigt sah, nach einem erfolgreichen Dreier von Johannes Konradt zum 34:40 eine Auszeit zu nehmen. Magdowski, erst seit Januar im Dienst der Düsseldorfer, schien die richtigen Worte gewählt zu haben. Seine Mannschaft legte einen 19:4-Run hin.

Itzehoe konnte noch kurz dagegen halten, doch gleich zu Beginn des letzten Viertels wurde der Rückstand bereits zweistellig. Die Rheinländer warfen, als übten sie das Kamelle-Werfen für den anstehenden Karneval: Nahezu jeder Versuch fand sein Ziel und beglückte die immer lauter werdenden Fans. In der Defensive verließen sie sich einfach darauf, dass die Eagles weiterhin von jenseits der Dreierlinie nicht treffen würden und verteidigten kompakt unter dem Korb. Die Rechnung ging auf: Itzehoe traf im gesamten Spiel 2 von 21 Dreiern und fand am Ende gegen die engen Abwehrreihen kaum ein Durchkommen.

„Es gibt leider auch solche Tage. Düsseldorf hat clever verteidigt, und wir waren heute einfach nicht gut“, fasste Elzie enttäuscht zusammen. „Vielleicht ist es ein Weckruf zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind immer noch Tabellenführer und haben jetzt zwei Wochen Zeit, uns auf die letzten beiden Spiele der regulären Saison vorzubereiten.“

Eagles: Chris Hooper (22 Punkte, 8 Rebounds, 3 Steals), Stefan Schmidt (11), Marko Boksic (8), Flavio Stückemann (7, 1 Dreier, 8 Rebounds), Johannes Konradt (5, 1 Dreier), Chaed Wellian (4), Lars Kröger (2), Tobias Möller (2), Erik Nyberg (2), Alieu Ceesay, Joachim Feimann, Thorben Haake.

 

Text: Ralf Hoppe