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Guter Start reicht nicht

„Wir haben den Gegner stark gemacht.“ Deshalb mussten Coach Pat Elzie und die Itzehoe Eagles die zweite Saisonniederlage einstecken. In der BARMER 2. Basketball Bundesliga verloren sie bei den EN Baskets Schwelm mit 85:96 (28:24, 18:21, 22:28, 17:23).

Im Auswärtsspiel zuvor in Münster hatten die Eagles einen Fehlstart hingelegt – in Schwelm lief es andersherum. Mit einer Zonenverteidigung hatte Elzie die richtige Taktik gefunden, insbesondere der Topscorer der Gastgeber, Niklas Geske, fand zunächst nicht ins Spiel. Und der Angriff funktionierte: Der Ball lief, die Eagles suchten Stefan Schmidt am Korb, der wiederum die freien Schützen fand. Die Dreier von Flavio Stückemann, Anthony McDonald und Thorben Haake brachten ein schnelles 11:2. „Das hat uns, glaube ich, zu viel Sicherheit gegeben“, sagte Elzie. Die Verteidigung ließ nach, Schwelm traf die ersten Dreier, die Eagles stellten um auf Manndeckung. Schon war es ein offenes Spiel, in dem die Eagles aber dank McDonald vorn blieben: Vier Mal versuchte es der Amerikaner im ersten Viertel aus der Distanz, vier Mal traf er.

Im zweiten Viertel bekamen die Gäste keinen Rhythmus mehr in ihre Offensive, gelungene Aktionen wechselten sich mit Fehlern ab, freie Würfe wurden kaum noch herausgespielt. Bei den Baskets sah es kaum anders aus, folgerichtig wechselte die Führung mehrfach, bis die Itzehoer mit einem 46:45 in die Halbzeitpause gingen. Danach wollten sie den Gegner wie zu Spielbeginn mit Zonenverteidigung aus dem Konzept bringen, doch dafür kamen sie mit zu wenig Energie aus der Kabine. Schwelm setzte sich ab, bei den Gästen passierte außer Dreiern von Johannes Konradt wenig. Er war es auch, der auf 61:65 verkürzte, nachdem Justinas Zirlys hinten einen gegnerischen Wurf spektakulär geblockt hatte. Fünf Schwelmer Punkte folgten, mit Freiwürfen kamen die Eagles vor dem letzten Viertel auf 68:73 heran.

Enger wurde es nicht. Die Gastgeber spielten jetzt auf dem Weg zum verdienten Sieg souverän auf, ließen Ball und Gegner laufen, fanden die Lücken und trafen gut. Anders die Itzehoer: Das Zusammenspiel funktionierte nicht, einige Chancen wurden liegen gelassen, zu wenige Spieler erreichten Normalform. „Wir waren als Kollektiv nicht gut“, sagte Elzie. Zu viele Einzelaktionen, zu wenig Bewegung, so sein Urteil. Indizien dafür: Für die Baskets zeigte die Statistik 24 Vorlagen, für die Eagles nur 10. Lediglich drei Itzehoer punkteten zweistellig, beim Gegner waren es fünf. Bald war die Schwelmer Führung zweistellig, und daran änderte sich auch nichts mehr.

Aus dem Vorhaben, sich in der oberen Region der Tabelle etwas festzusetzen, wurde damit nichts. Umso wichtiger ist die nächste Partie, und das zweite Heimspiel der Saison ist gleich das Derby: Kommenden Sonnabend um 19.30 Uhr geht es am Lehmwohld gegen den SC Rist Wedel. Tickets gibt es im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen), jetzt wie die Eagles-Geschäftsstelle in der Alten Landstraße 36, bei Vision in der oberen Feldschmiede, in der Central-Apotheke im Oelmühlengang und online auf www.ticketflair.de.

Eagles: Anthony McDonald (31, 5 Dreier), Johannes Konradt (19, 3 Dreier), Stefan Schmidt (11, 8 Rebounds, 4 Assists), Justinas Zirlys (9, 13 Rebounds), Flavio Stückemann (7, 2 Dreier), Thorben Haake (3, 1 Dreier), Erik Nyberg (3), Lars Kröger (2), Lucas Wilke, Joachim Feimann, Fabio Galiano.

 

 

Noch einmal auswärts

Zweiter in der BARMER 2. Basketball Bundesliga – das sagt nach erst drei Spieltagen natürlich nur sehr wenig aus. Aber so viel doch: Bisher ist der Saisonstart gut gelaufen für die Itzehoe Eagles. Erneut müssen sie an diesem Wochenende auswärts ran: Die Partie bei den EN Baskets Schwelm beginnt am Sonnabend um 19.30 Uhr.

Zwei Siege und eine Niederlage haben die Eagles auf dem Konto, mit einem weiteren Erfolg stünden sie sehr gut da. „Das konnte man nicht unbedingt erwarten bei drei Auswärtsspielen in den ersten vier Spielen“, sagt Coach Pat Elzie. Doch er weiß auch, wie knapp es bisher war: Es hätte auch ein Start mit drei Niederlagen werden können, nur mit jeweils einem Punkt Vorsprung wurden die Partien gegen Oldenburg und in Münster gewonnen. „Im Sport muss man ein bisschen Glück haben, in den letzten beiden Spielen haben wir uns das Glück erarbeitet“, sagt Elzie. Jetzt gelte es, mehr Konstanz in das eigene Spiel zu bringen.

Das ist nötig, wenn beim Aufsteiger ein Sieg gelingen soll. Auch diese Begegnung sei wieder richtungweisend, sagt der Eagles-Coach. Doch in Schwelm warte erneut eine schwierige Aufgabe bei einem sehr gut besetzten Team. Mit Niklas Geske hätten die Baskets den besten deutschen Aufbauspieler der Liga in ihren Reihen, nach drei Spieltagen ist er in der Nordgruppe der ProB der beste Punktesammler – dahinter kommt Eagles-Guard Anthony McDonald. Schwelm startete mit zwei Niederlagen, rückte aber mit dem Sieg in Bernau am vergangenen Wochenende auf Platz sechs vor. Neben Geske hätten die Gastgeber weitere Topspieler im Kader, so Elzie. „Unser Vorteil muss unter dem Korb sein.“ Umso schwerer wiegt ein drohender Ausfall: Justinas Zirlys liegt schon die gesamte Woche mit Grippe flach. Sein Einsatz, so der Coach, sei sehr fraglich.

 

 

Drama mit gutem Ende

Das nächste Basketball-Drama von und mit den Itzehoe Eagles. Und wieder ist es gut ausgegangen: In der BARMER 2. Basketball Bundesliga siegten die Eagles bei den WWU Baskets Münster mit dem knappsten aller Ergebnisse: 77:76 (15:27, 19:21, 24:16, 19:12).

„Die Jungs haben Moral gezeigt“, sagte Coach Pat Elzie. „Wir haben einen guten Charakter in der Mannschaft.“ Denn der Start missriet völlig: Bis auf 13:0 zogen die Gastgeber davon, ehe die Itzehoer ihre ersten Punkte nach fast fünf Minuten markierten. „Die haben super verteidigt“, sagte Elzie anerkennend. Stefan Schmidt wurde unter dem Korb oft gedoppelt, die Schüsse von außen saßen nicht. Und offensiv konnte sich Münster vor allem auf den treffsicheren Stefan Weß verlassen, so war der Vorsprung nach dem ersten Viertel komfortabel. Er habe seinem Team gesagt, es möge cool bleiben und sich nicht beirren lassen, das Comeback werde kommen, so Elzie. „So war es dann auch.“

Zwar kamen mit Schmidt, Johannes Konradt und Justinas Zirlys drei Leistungsträger in der ersten Hälfte nicht zum Zug, dafür lieferte Joachim Feimann von der Bank kommend einen wichtigen Schub mit sechs Punkten. Auch Flavio Stückemann trieb das Team an, obwohl er kein Wurfglück hatte: „Was er macht, zeigt sich manchmal nicht in der Statistik“, sagte Elzie. Hinzu kam eine sehr starke Leistung von Anthony McDonald in der Offensive, die Eagles pirschten sich im zweiten Viertel bis auf drei Punkte heran. Doch es folgten drei Minuten ohne Punkt mit Fehlwürfen und Ballverlusten, das nutzten die Gastgeber zum 48:34 zur Halbzeit.

Das nächste Comeback musste her – und wieder kam es. Die Itzehoer spielten cleverer in der Offensive und brachten Schmidt ins Spiel (alle zwölf Punkte in der zweiten Hälfte). Vor allem verteidigten sie besser und bissen sich an Scharfschütze Weß fest, aber ohne Rückschläge verlief die Aufholjagd weiterhin nicht. Dennoch stand es vor dem letzten Viertel nur noch 64:58 für Münster.

Elzie stellte auf Zonenverteidigung um, „das hat die aus dem Rhythmus gebracht“. Nur noch zwölf Punkte erzielten die WWU Baskets trotz der Anfeuerung durch 1700 Zuschauer. Nach Dreiern von Fabio Galiano und zwei Mal McDonald glichen die Eagles aus (69:69, 36. Minute). Johannes Konradt und Thorben Haake holten die erste Führung, doch die Schlussphase verlief dramatisch. Mit knappem Vorsprung gingen die Itzehoer in die letzte Minute, verloren aber zwei Mal den Ball und lagen plötzlich mit 75:76 hinten. Noch 18 Sekunden, Einwurf für Münster. Bevor das Spiel fortgesetzt werden konnte, fiel die Uhr aus, die die Angriffszeit anzeigt – nicht zum ersten Mal, Elzie hatte bereits Protest eingelegt. „Am Ende war das egal, weil wir gewonnen haben.“ Diverse Minuten war das Spiel unterbrochen, dann gelang den Eagles die entscheidende Verteidigungsaktion: Sie verhinderten den Einwurf der Gastgeber fünf Sekunden lang und kamen so in Ballbesitz. Die letzte Aktion war Chefsache: Kapitän Stefan Schmidt ließ sich Zeit und traf trotz harter Bedrängnis zur Führung. „Da zahlt es sich aus, wenn man einen so erfahrenen Mann hat“, sagte Elzie. Wenige Sekunden waren übrig, einen freien Dreier bekam Münster noch. Daneben – Riesenjubel bei den Eagles.

„Der letzte Wurf von Stefan war Gold wert“, freute sich Elzie. Schon zu Beginn der Saison werden Weichen gestellt, mit dem Sieg schossen die Eagles auf Platz zwei nach oben. Aber am kommenden Sonnabend wartet die nächste schwere Aufgabe beim Aufsteiger Schwelm.

Eagles: Anthony McDonald (28, 6 Dreier, 4 Assists, 6 Rebounds), Stefan Schmidt (12, 4 Assists), Flavio Stückemann (9, 1 Dreier, 4 Assists, 6 Rebounds), Fabio Galiano (9, 1 Dreier), Thorben Haake (7), Joachim Feimann (6), Johannes Konradt (4), Justinas Zirlys (2), Lars Kröger, Erik Nyberg, Lucas Wilke.

 

 

Auf zum Aufsteiger

Der Achte empfängt den Siebten. Am dritten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga sagt das noch nicht viel, und doch: Es ist eine bedeutsame Partie für die Itzehoe Eagles. Sonnabend um 19.30 Uhr treten sie beim Aufsteiger WWU Baskets Münster an.

Mit ihrem Namen betont die erste Mannschaft des UBC Münster die enge Verbundenheit zur Westfälischen Wilhelms-Universität. Die Basketball-Begeisterung ist in der Studentenstadt jedenfalls groß: Mehr als 1500 Zuschauer kamen zum ersten Heimspiel gegen die Dresden Titans und trugen das Team zu einem knappen 63:61-Auftakterfolg. Am vergangenen Wochenende spielten die Münsteraner bei Lok Bernau sehr gut mit, verloren am Ende aber doch deutlich. „Zu Hause ist die Mannschaft besonders gefährlich“, sagt Eagles-Coach Pat Elzie. „Da müssen wir von Anfang an hellwach sein und unsere Stärken ausspielen.“

In jedem Fall sei die Partie beim Aufsteiger keinesfalls ein Selbstgänger für die Eagles. „Selbstgänger gibt es in der ProB sowieso nicht“, so Elzie. Schon an den ersten beiden Spieltagen sind viele Begegnungen sehr knapp entschieden worden – die Itzehoer haben mit dem Drama gegen Oldenburg am vergangenen Wochenende dazu beigetragen. „Es hätte nicht so eng sein müssen“, sagt der Coach. „Wir müssen es schaffen, konstanter zu spielen.“ Für die Ziele in dieser Saison sei es zudem wichtig, auch auswärts erfolgreich zu agieren: „An diesem Wochenende wollen wir damit anfangen.“

 

 

Zittersieg gegen Oldenburg

Puh! Die Itzehoe Eagles haben die ersten Punkte in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gesichert. Aber ohne Drama ging es nicht im ersten Heimspiel der Saison: Am Ende siegten sie gegen die Junior Baskets/Oldenburger TB denkbar knapp 84:83 (24:21, 18:15, 17:28, 25:19).

Ein Spiel auf Augenhöhe und zum Schluss etwas mehr Glück für die Eagles – Gästecoach Artur Gacaev fasste das Geschehen treffend zusammen. Zu Beginn hatte sein Team die Oberhand, traf gut und gestattete auf der anderen Seite den Gastgebern nur wenige gute Würfe. Anthony McDonald sorgte mit zwei Dreiern dafür, dass der Rückstand der Eagles knapp blieb. Gegen Ende des Viertels gingen die Itzehoer mit mehr Energie ans Werk, und das wurde belohnt. Erst holte Flavio Stückemann mit zwei Freiwürfen zum 22:21 die Führung, mit starker Verteidigung eroberten die Eagles den Ball und punkteten noch zwei Mal von der Linie.

Im zweiten Abschnitt wurden die Probleme der Eagles im Defensivrebound offensichtlich, immer wieder bekam der Gast zweite Chancen. Diese aber wurden dann gut verteidigt, sodass sich die Itzehoer leicht absetzen konnten bis zum 32:23. Ein weiterer Pluspunkt: Die Foulbelastung der Oldenburger wuchs, Leistungsträger mussten einige Zeit auf die Bank. Doch es folgte ein leichter Hänger der Gastgeber bis zum 32:28, den Thorben Haake spektakulär beendete: Erst traf er einen Not-Dreier bei ablaufender Angriffszeit und gleich im folgenden Angriff einen erneuten Distanzwurf – 38:30 (18. Minute). Erneut unterliefen den Eagles kleine Fehler vorn und hinten, die Halbzeitführung hätte höher ausfallen müssen als 42:36.

Nach dem Wechsel wurde es hart für die 500 Fans in der Halle, unter ihnen der frühere Eagles-Kapitän Nick Tienarend, der vor dem Spiel offiziell verabschiedet worden war. Die Gäste stellten auf Zonenverteidigung um, ihr Gegner tat ihnen den Gefallen, den Ball einige Male geradezu wegzuwerfen. Das Viertel bot viele Itzehoer Tiefen und nur wenige Höhen, so ging Oldenburg mit einem 64:59-Vorsprung in den letzten Abschnitt.

Dank zweier Dreier von Flavio Stückemann holten die Eagles wieder die Führung, gaben diese aber auch wieder her. Mal gelangen gute Aktionen gegen die Oldenburger Zone, dann wieder ging der Ball verloren. 21 Ballverluste, „das hat uns viel Kraft gekostet in der Verteidigung“, sagte Eagles-Coach Pat Elzie. Mehr und mehr gelang es aber, den Offensivrebound zu holen, besonders Justinas Zirlys zeichnete sich dabei aus. Zudem profitierten die Eagles von den Foulpfiffen gegen die Gäste, bei denen schließlich Center Till Isemann mit dem fünften Foul auf die Bank musste. Doch Oldenburg traf zwei etwas glückliche Dreier und führte zwei Minuten vor Schluss wieder mit 83:80. Fabio Galiano konterte nach Zirlys-Pass, es folgten eine gute Verteidigung und der Auftritt von Johannes Konradt: Von der Dreierlinie klappte es bei ihm an diesem Tag nicht, doch er ließ einen Gegner aussteigen und verwandelte eine Minute vor Schluss den entscheidenden Sprungwurf. Die letzten Angriffe in der nervenaufreibenden Schlussphase blieben auf beiden Seiten erfolglos – aber erst nach dem letzten Fehlwurf der Oldenburger konnte gejubelt werden.

„Wir haben am Ende mehr Glück gehabt“, sagte Elzie. Er sei sehr glücklich über den Sieg, „aber wir müssen uns auf jeden Fall steigern im Lauf der Saison“. Wichtig war der Erfolg allemal: Jetzt folgen zwei Auswärtsspiele in Münster und Schwelm.

Eagles: Anthony McDonald (17, 4 Dreier, 7 Assists), Justinas Zirlys (14, 10 Rebounds), Stefan Schmidt (14, 7 Rebounds), Flavio Stückemann (12, 2 Dreier, 6 Rebounds), Thorben Haake (9, 3 Dreier), Johannes Konradt (9, 3 Dreier), Fabio Galiano (7), Joachim Feimann (2), Erik Nyberg, Lucas Wilke, Lars Kröger, Leon Hutter.

 

 

Heiß aufs erste Heimspiel

Let's fly, Eagles!“ – es ist tatsächlich ein halbes Jahr her, seit die Anfeuerung zuletzt durch das Sportzentrum am Lehmwohld schallte. Sonnabend ist es mit der Ruhe endlich vorbei: Die Itzehoe Eagles bestreiten ihr erstes Heimspiel in der neuen Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Zu Gast sind um 19.30 Uhr die Junior Baskets/Oldenburger TB.

Wir sind heiß auf den ersten Sieg“, sagt Eagles-Coach Pat Elzie. Fast wäre er schon in der Auftaktpartie gelungen, doch nach überlegen geführter erster Hälfte unterlagen die Eagles am vergangenen Wochenende doch noch knapp mit 92:96 bei den favorisierten Iserlohn Kangaroos. Das Team habe sich sehr gut präsentiert, betont der Coach. Die Fehler wurden im Video analysiert, „hoffentlich können wir sie abstellen“. In jedem Fall habe die Mannschaft schon in dieser Begegnung bewiesen, dass sie guten Basketball spielen könne.

Das gilt zweifellos auch für den Gegner. Die Oldenburger gewannen zum Auftakt zu Hause gegen Essen, dementsprechend optimistisch dürften sie in Itzehoe auflaufen, so Elzie. Nur wie die Mannschaft der Gäste aussehen wird, ist wie immer eine „Wundertüte“: Wer in dem jungen Team, das mit seinen vielen Talenten den Unterbau für die Erstliga-Mannschaft bildet, letztlich aufläuft, ist nicht vorherzusehen. Der Eagles-Coach erinnert sich an das vergangene Jahr, als die Oldenburger nur einen schmalen Kader aufboten und dennoch am Lehmwohld gewannen. Er werde sein Team auf das volle Aufgebot der Niedersachsen vorbereiten: „Egal, mit wem die kommen, die werden eine sehr gute Mannschaft stellen“, sagt Elzie. Die Liga sei auch in diesem Jahr wieder sehr eng, und mit Oldenburg sei immer zu rechnen: „Wir müssen unsere beste Leistung zeigen, um zu gewinnen.“

Endlich könne dabei wieder am Lehmwohld gespielt werden, was in der Vorbereitung teilweise nicht möglich war. Und endlich auch wieder vor den eigenen Fans, das sei für die Spieler, ob schon länger dabei oder neu, ein tolles Gefühl. Er freue sich auf die Heimpremiere, sagt Elzie: „Jede Mannschaft in der Liga weiß, wenn sie nach Itzehoe kommt, dass sie nicht nur unsere Mannschaft, sondern auch unsere Fans besiegen muss.“

Im Rahmenprogramm und in der Halbzeitpause sind wieder die Showtänzerinnen der Eagles Fighters zu sehen. Zudem ist ein besonderer Moment geplant: Die Eagles verabschieden Nick Tienarend, langjähriger Spieler und zuletzt Kapitän, der sich vor der Saison entschieden hatte, sich auf den Beruf zu konzentrieren. Tickets gibt es im Vorverkauf im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz, bei Vision in der oberen Feldschmiede und in der Central-Apotheke im Oelmühlengang. Einlass ab 18 Uhr.

 

 

Fredi Henningsen im Interview

Fredi Henningsen fing im Alter von 14 Jahren mit dem Basketballspielen an. In der Off-Season erholte er sich von der letzten Saison, spielte einige Streetballturniere und machte Urlaub unter anderem auf Kreta. Vor Spielen schaut der 30-Jährige immer einen Film zum Runterkommen und trifft sich nach den Spielen dann noch mit Freunden. Sein Lieblingsort ist Zuhause bei Mama, wo er sich richtig wohlfühlt. Für den Leichtathletiksport sowie für Athleten im Allgemeinen interessiert sich der Footballfan außerhalb des Basketballs und hofft, dass die Eagles sicher in die Play-Offs kommen. Das Team wird der verletzte Kapitän bestmöglich unterstützen und appelliert an die Fans, so weiterzumachen wie in der Vorsaison – denn das war klasse.

 

Fredi, fast wäre eine Überraschung zum Saisonauftakt gelungen. Wie ärgerlich ist die Niederlage?

Die Niederlage ist ärgerlich, nicht nur, weil man das Saisonauftaktspiel verloren hat, sondern auch, weil man zur Halbzeit mit 14 Punkten vorne lag. Wir haben die erste Halbzeit total dominiert, Stefan hat unterm Brett alles abgeräumt und Jo von außen super getroffen. Wir hatten gute Wurfquoten und das Spiel in den ersten 20 Minuten voll im Griff. Am Ende tut es natürlich doppelt weh, wenn man bei einem starken Team auswärts in der zweiten Halbzeit zwar gut, aber nicht klug genug gespielt hat.

 

Welche Erkenntnisse nehmt Ihr aus Iserlohn mit?

Die Haupterkenntnis ist wie so oft: 20 Minuten guter Basketball reicht nicht, um ein gutes Team zu schlagen. Wir müssen lernen, uns so zu konzentrieren, dass wir unser Spiel über 40 Minuten durchziehen können. Dann schlagen wir auch jedes Team auswärts.

 

Die Vorbereitung lief besser als letzte Saison, trotzdem kam durch deine Verletzung und die Hallensperrung eine gewisse Unruhe auf. Wie ist das Team damit umgegangen?

Die Hallensituation hat uns nicht großartig beeinflusst, da wir ja auch unter der Woche in verschiedenen Hallen trainieren. Allerdings sind wir natürlich am liebsten in der Halle, in der wir auch spielen. Aber mit sowas muss man in der Liga umgehen können. Meine Verletzung hat natürlich für Unruhe gesorgt. Ich selbst habe mich am meisten verrückt gemacht. So ist aber der Sport, er ist nicht immer vorhersehbar, und trotzdem hat es noch was Gutes, denn es tun sich durch meine Verletzung Chancen für andere Spieler auf. Bestes Beispiel ist die Leistung von Jo in Iserlohn, die beste, die ich von ihm gesehen habe, seitdem ich bei den Eagles bin. Ich hoffe, er kann in der Entwicklung jetzt noch einen Schritt mehr machen, als er ohnehin machen wird.

 

Im Vorjahr haben wir mit den Abgängen von Flavio und Kosta viel Erfahrung abgegeben. Dieses Jahr mit Flavios Comeback und der Verpflichtung von Stefan Schmidt viel dazubekommen. Welchen Stellenwert hat Erfahrung in der ProB?

Erfahrung ist mega wichtig in unserer Liga. Man sieht auch, dass viele Teams zur Hälfte aus jungen Spielern bestehen, die das nötige Feuer haben, und die andere Hälfte eben aus erfahrenen Spielern, die dann eben so ein Spiel am Wochenende entscheiden können. Es ist ebenfalls wichtig,diese Spieler zu haben, wenn der Gegner Punkt um Punkt aufholt, um eben mit ihrer Ruhe und Coolness dann das Spiel zu entscheiden. Für den Trainer sind sie der verlängerte Arm auf dem Spielfeld.

 

Seit dieser Saison ist nur noch ein Nicht-EU-Ausländer zugelassen. Siehst du das eher als Vor- oder Nachteil an?

Für einen Spieler wie mich macht es überhaupt keinen Unterschied, ob ich mit zwei Amerikanern spiele oder mit zwei EU-Spielern. Diese Art Spieler hat immer eine gewisse Klasse, und von daher ist es eher eine Aufgabe für das Management, jetzt mit noch mehr Sorgfalt den Ami-Spot auszuwählen.

 

Wie gut seid ihr als Basketballprofis im Falle einer so schweren Verletzung abgesichert? Nicht gut. Ich kann froh sein, dass ich mich während meiner Vertragslaufzeit verletzt habe. Dadurch habe ich wenigstens von der Krankenkasse Krankengeld bekommen.Wäre es in der Offseason passiert, hätte ich gar nichts bekommen. Wir sind zwar während der Laufzeit über die Berufsgenossenschaft abgesichert, allerdings hat sie in meinem Fall die Unterstützung abgelehnt. Da läuft aber noch ein Widerspruchsverfahren. Durch das Anraten meines Vaters habe ich zum Glück eine private Unfallversicherung. Gut abgesichert sind wir also nicht, das sieht man auch an vielen Beispielen von Spielern, die nach ihren Verletzungen in ihrem Sport nicht mehr Fuß fassen können. Allerdings kann ich sagen, egal, was passiert, die Eagles sind für einen da.

 

Belastet es dich, dass du als Kapitän dem Team durch deine Verletzung nicht helfen kannst?

Mich nervt es natürlich mega an, auch wenn ich es in den ersten zwei Wochen kaum gemerkt habe. Jetzt beim Auswärtsspiel in Iserlohn kam allerdings der erste Knackpunkt. Da dachte ich, so ein Mist, jetzt würde ich gern helfen und kann es nicht. Das ist meine erste schwere Verletzung. In den acht Jahren, bevor ich nach Itzehoe kam, habe ich nicht ein Spiel verpasst. Von daher ist es für mich eine völlig neue Situation und ungewohnt, die ganze Saison draußen zu sitzen. Da man nicht jeden Abend beim Training ist, muss man auch aufpassen, dass man keine Distanz zum Team aufbaut. Es ist belastend und nervend, aber man muss nach vorne gucken und denken, nächstes Jahr ist man wieder fit und greift noch mal richtig an.

 

Am Wochenende kommt mit den Baskets Juniors das Nachwuchsteam des Bundesligisten aus Oldenburg zum Lehmwohld. Ist das erste Saisonheimspiel immer etwas Besonderes?

Das erste Saisonheimspiel ist immer was ganz Besonderes. Die Fans kommen mit hohen Erwartungen in die Halle, haben fünf Monate keinen Basketball gesehen, wollen uns unterstützen und laut sein. Von daher will man dann seine beste Leistung abrufen. Für mich hat Oldenburg am Wochenende überraschend gewonnen, aber wenn wir so eine Leistung wie gegen Iserlohn zeigen, bin ich überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden.

 

Noch ein Wort an die Fans?

Wie immer. Bleibt uns treu, ich kann euch garantieren, dass wir wie jedes Jahr alles daran setzen werden, eine erfolgreiche Saison zu spielen. Hoffentlich nicht wieder so eng wie letztes Jahr, aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass das Team immer 100 % gibt. Wir sind sehr, sehr dankbar für euren Support, wie am Samstag in Iserlohn. Das gibt uns Stärke, und die wollen wir euch zurückgeben.

 

Vielen Dank, Fredi, und viel Erfolg am Wochenende!

Let's fly, Eagles!!

 

Das Interview führte Michael Bansemer.