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Erst schwach, dann Pech

Eine dramatische Partie bei den Dresden Titans – und ein unglückliches Ende für die Itzehoe Eagles. In letzter Sekunde verloren sie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga 83:85 (18:32, 29:15, 13:17, 23:21).

Was zu Beginn passierte, konnte Eagles-Coach Patrick Elzie einfach nicht verstehen. Die ganze Trainingswoche sei an der Verteidigung gearbeitet worden, die Itzehoer wollten ihren Gegnern eng auf den Füßen stehen. Doch statt dessen fingen sie an, als seien sie gerade aus dem Auto gestiegen und nicht nach Anreise am Vortag und Übernachtung ausgeruht in der Halle angekommen. Die Gäste waren nicht wach, die Dresdener, bislang das offensivschwächste Team der Liga, waren heiß, hatten zu viel Platz und nahmen die Möglichkeit gern an. Insbesondere Justinas Zirlys konnte sein Gegenüber Luka Kamber nicht wie gewünscht unter Druck setzen – seine immer noch nicht ausgeheilten Kniebeschwerden behinderten den Litauer so stark, dass er bald darauf für den Rest des Spiels auf die Bank ging. Als die Itzehoer Verteidigung besser wurde, hatten sich die Gastgeber schon eingeschossen. 32 Punkte für die Titans im ersten Viertel, das war eine schwere Hypothek.

Doch nach dem zwischenzeitlichen 8:27 hatte die Aufholjagd der Eagles bereits begonnen. „Es ist schön, dass das Team immer zurückkommt, aber ich verstehe nicht, dass wir immer in diese Situation kommen“, so Elzie. Fabio Galiano, der Zirlys gut vertrat, Stefan Schmidt und Erik Nyberg sorgten dafür, dass der Rückstand bald wieder einstellig war. Der Dresdener Dreierhagel war inzwischen durch die Eagles-Defensive fast vollständig beendet worden. Eigene Fehler und Fehlwürfe ließen die Itzehoer noch einmal auf elf Punkte zurückfallen, auch weil Anthony McDonald seinen Wurf nicht fand. Dafür aber Johannes Konradt und Flavio Stückemann: Mit je zwei Dreiern sorgten sie für das 47:47 zur Pause.

Als McDonald zu Beginn des dritten Viertels seinen einzigen Dreier traf, lagen die Eagles vorn (52:51, 23. Minute). Danach fiel beiden Teams das Punkten schwer, Dresden fing sich zuerst wieder, setzte sich erneut ab, aber bis zum Ende des Abschnitts waren die Gäste bis auf 60:64 heran. Auch im letzten Viertel mussten sie weiter einem Rückstand hinterherlaufen, der starke Konradt führte sein Team heran, Stückemann besorgte per Dreier die Führung, die bis auf vier Punkte wuchs. Doch die Titans trafen nach Auszeit den dringend benötigten Dreier, McDonald punktete, danach pfiffen die Schiedsrichter ein Foul Stückemanns am Dreierschützen der Titans. Ausgleich durch drei Freiwürfe. Stückemann brachte sein Team wieder in Führung, Dresden glich aus und hatte am Ende Glück mit dem entscheidenden Korbleger in der Schlusssekunde.

„Wir hatten unsere Chancen“, sagte Elzie. Schlechte Entscheidungen hätten dazu geführt, dass der kleine Vorsprung nicht gehalten werden konnte – „einfach ärgerlich“. Sicher habe es auch Kraft, körperlich wie mental, gekostet, immer wieder aufholen zu müssen. Die Ergebnisse des Wochenendes hätten wieder gezeigt, wie ausgeglichen die Liga sei. „Jedes Spiel ist wichtig“, so Elzie. Das gilt nun besonders für das nächste Heimspiel am Sonnabend gegen Wolfenbüttel.

Eagles: Johannes Konradt (20, 4 Dreier, 9 Rebounds), Fabio Galiano (16, 1 Dreier), Flavio Stückemann (15, 3 Dreier, 5 Assists), Stefan Schmidt (10), Erik Nyberg (8, 2 Dreier), Anthony McDonald (7, 1 Dreier, 6 Assists), Thorben Haake (3, 1 Dreier), Lucas Wilke (2), Justinas Zirlys (2), Lars Kröger (5 Rebounds), Joachim Feimann.