Zittern bis zum Schluss

Das Zittern geht weiter – erst am letzten Spieltag entscheidet sich, ob die Itzehoe Eagles die Playoffs in der 2. Basketball-Bundesliga ProB erreichen. Gegen die Artland Dragons spielte das Team vor ausverkaufter Halle zwar sehr engagiert, doch es reichte nicht: Der Tabellenzweite gewann mit 92:83 (26:27, 28:16, 15:20, 23:20).
Ein Sieg hätte die Qualifikation für die Playoffs bedeutet. Am Vorabend hatte Oldenburg in Schalke verloren, parallel zum Eagles-Spiel unterlag der ebenfalls punktgleiche Kontrahent Wedel in einer umkämpften Partie in Rostock. Diese Begegnung endete erst nach dem Spiel am Lehmwohld – immerhin ein kleiner Stimmungsaufheller für die Eagles und ihre Fans, als sich die Nachricht verbreitete.
Am Anfang brauchte es einen solchen Aufheller nicht. Beide Teams boten eine sehr ansehnliche Partie, besonders im ersten Viertel spielten die Gastgeber hervorragend mit. Schon da zeigte sich: Eine sehr gute Leistung der Itzehoer war gefragt, um gegen diesen Gegner zu bestehen. Kaum ließen sie einmal leicht nach, waren die Dragons sofort einige Punkte weg. Gestützt auf einen starken Auftritt von Johannes Konradt (elf Punkte im ersten Viertel) hielten die Eagles aber dagegen, und als Josh Wilcher beim Dreier kurz vor Viertelende gefoult wurde, sicherte er sogar mit drei verwandelten Freiwürfen noch die knappe Führung.
Diese holten sich die Gäste schnell zurück vor den Augen ihres früheren Spielers Isaiah Hartenstein, der vor dem Sprung in die amerikanische Profiliga NBA steht und bereits zur deutschen Nationalmannschaft gehört. Doch die Itzehoer blieben dran, zumindest für eine Weile. „Jedes Mal, wenn wir Fehler gemacht haben, haben die Kapital daraus geschlagen“, sagte Eagles-Coach Pat Elzie. Das Team des Tabellenzweiten habe eben eine sehr hohe Qualität – im zweiten Viertel war es insbesondere Topscorer Maximilian Rockmann (13 Punkte zur Halbzeit, 22 am Ende), der seine Würfe in Serie verwandelte und für die 54:43-Halbzeitführung der Gäste sorgte. Eine Feldwurfquote der Dragons von 65 Prozent, das war einfach gut.
So konnte es nicht weitergehen – ging es auch nicht. Als die Artländer im dritten Viertel weniger trafen, kamen die Eagles Punkt um Punkt heran, aber es war mehr ein Ringen als eine spektakuläre Aufholjagd. Die Itzehoer fanden teils gute Lösungen gegen die Zonenverteidigung der Gäste, machten sich dann aber wieder das Leben schwer: „Immer, wenn wir die Chance hatten, ein bisschen zurückzukommen, haben wir einen Turnover gemacht oder die Würfe nicht getroffen“, sagte Elzie. Damit ist die Geschichte der zweiten Halbzeit erzählt: 63:69 stand es vor dem letzten Viertel, bis auf zwei Punkte kamen die Eagles heran. Aber die Wende schafften sie eben nicht. „Bei uns liegt das Problem eindeutig in der Defensive“, sagte Elzie angesichts von schon wieder mehr als 90 Punkten für den Gegner. Doch er könne der Mannschaft im Großen und Ganzen keinen Vorwurf machen, sie habe gekämpft und alles gegeben. Niemand lasse jetzt den Kopf hängen: „Wir haben noch die letzte Chance in Oldenburg – und diese Chance wollen wir ergreifen.“
Eagles: Johannes Konradt (16, 3 Dreier), Josh Wilcher (12, 1 Dreier, 7 Assists), Kaimyn Pruitt (11, 1 Dreier, 6 Rebounds, 12 Assists), Frederik Henningsen (10, 1 Dreier), Daniel Boahene (10), Lars Kröger (9), Fabio Galiano (7), Nick Tienarend (4), Nelson Kahler (4, 8 Rebounds), Erik Nyberg, Joachim Feimann, Leon Hutter.