Niederlage im Dreierregen

Herber Rückschlag für die Itzehoe Eagles im Rennen um die Playoffs in der 2. Basketball-Bundesliga ProB. Beim stark aufspielenden Schlusslicht RSV Eintracht Stahnsdorf verloren sie am Sonntagabend mit 83:100 (22:27, 22:23, 23:21, 16:29).
Der Start ins Spiel hatte Signalwirkung: Die ersten drei erfolgreichen Würfe landeten die Gastgeber allesamt von der Drei-Punkte-Linie. Die Eagles dagegen fanden nur sehr langsam ins Spiel, beim 5:15 nach fünf Minuten lagen sie schon zweistellig zurück. Probleme hatten sie auch im Defensivrebound, zu diesem Zeitpunkt hatte sich Stahnsdorf schon fünf Abpraller nach eigenen Fehlwürfen gesichert. Unter dem Korb punktete zudem RSV-Center Joshua Smith reichlich, am Ende hatte er 22 Zähler auf dem Konto. Besser war nur sein amerikanischer Landsmann Michael Holton mit 25 Punkten und sechs Dreiern bei acht Versuchen. Doch mit energischem Zug zum Korb hielten die Gäste dagegen: Josh Wilcher und vor allem Frederik Henningsen sorgten dafür, dass der Rückstand erträglich blieb.
Danach lief die Partie immer nach demselben Muster: Die Eagles waren drauf und dran, auszugleichen und in Führung zu gehen, schafften es aber nicht, weil sie die Chancen nicht nutzten. Das gab der Eintracht die Gelegenheit, wieder einige Punkte vorzulegen – und die Gastgeber machten es besser, immer wieder per Dreier. 39:29 stand es in der 15. Minute, kurz darauf hatten die Eagles nach Körben von Nelson Kahler auf 37:39 verkürzt. Wieder gelang der Ausgleich nicht, zur Halbzeit stand es 50:44 für Stahnsdorf.
Im dritten Viertel war es endlich so weit: Lars Kröger tippte den Ball in den Korb zum 58:58 (26. Minute). Es dauerte genau neun Sekunden, schon trafen die Gastgeber wieder aus der Distanz und kurz darauf noch einmal. Mit 71:67 ging es in die letzte Viertelpause.
Der Start in den letzten Abschnitt hätte für die Eagles schlechter nicht sein können. Dreier, drei verwandelte Freiwürfe nach Foul beim Distanzwurf, Dreier mit Foul plus verwandeltem Bonus-Freiwurf – 81:67 für die Eintracht. Davon erholten sich die Gäste nicht mehr und kassierten schließlich auch noch den 100. Punkt, natürlich von der Dreierlinie.
„Verdient verloren“, stellte der enttäuschte Eagles-Coach Pat Elzie fest. „Wir waren nicht bereit, den Kampf anzunehmen.“ Ein Indiz dafür waren die insgesamt 16 Offensivrebounds der Gastgeber, die zudem 37 Mal von der Dreierlinie auf den Korb warfen, die Eagles dagegen nur 14 Mal (fünf Treffer). Sein Team sei angesichts der strengen Linie der Schiedsrichter nie in den Rhythmus gekommen, sagte Elzie. Anders die Gastgeber: „Die haben einen guten Tag erwischt, von uns war es wirklich keine gute Leistung.“ Als Beleg eine weitere Zahl: 22 Ballverluste reichen sonst für zwei bis drei Spiele.
Es war kein gutes Wochenende für die Playoff-Ambitionen der Eagles. Mit Wedel und Oldenburg gewannen die direkten Konkurrenten, alle drei Teams sind punktgleich, die Eagles stehen durch den direkten Vergleich als Achter auf dem letzten Playoff-Rang. Am letzten Spieltag fahren sie nach Oldenburg, zuvor kommt am Sonnabend das Spitzenteam der Artland Dragons zum Lehmwohld. Jetzt, so Elzie, müssten die Spieler zeigen, ob sie mit der Situation umgehen könnten.
Eagles: Nelson Kahler (18), Frederik Henningsen (17, 1 Dreier), Josh Wilcher (15, 2 Dreier), Kaimyn Pruitt (14, 1 Dreier, 12 Rebounds, 7 Assists, 3 Blocks), Nick Tienarend (6, 1 Dreier), Fabio Galiano (6), Lars Kröger (5), Erik Nyberg (1), Daniel Boahene (1), Johannes Konradt, Joachim Feimann.