Das Spiel musste gewonnen werden – und die Itzehoe Eagles erledigten die Aufgabe souverän. In der BARMER 2. Basketball Bundesliga siegten sie Mittwochabend in der Nachholpartie am Pohl-Heimspieltag gegen SSV Lok Bernau ungefährdet mit 101:85 (34:25, 26:20, 28:24, 13:16).
Offensive war Trumpf im Sportzentrum am Lehmwohld. Mit zwei Dreiern legten die Gäste aus Brandenburg gut los, doch das konnten die Eagles auch: Erik Nyberg, Yasin Kolo (Foto) und Achmadschah Zazai trafen von außen, nach gerade einmal dreieinhalb Minuten stand es 15:10. Auszeit Bernau, und Hallensprecher Peter Poppe fasste zusammen: „Guter Beginn der Bernauer, aber der Konter der Eagles hat gesessen.“
Direkt nach der Auszeit war das Spiel für „ChaCha“ Zazai beendet: In der Verteidigung verletzte er sich am Knie und humpelte hinaus, die Diagnose steht aus. Am Angriffsschwung änderte das nichts, immer wieder kamen die Gastgeber zu guten Würfen oder setzten ihre Mitspieler in Szene. Die Defensive allerdings zeigte Löcher, sodass auch die Gäste reichlich punkteten.
Das Bild änderte sich nicht im zweiten Abschnitt, in dem der Vorsprung der Itzehoer sofort zweistellig wurde. Nybergs zweiter Dreier bedeutete das 40:25, ebenso hoch war die Führung beim 60:45 zur Halbzeit. Dazwischen wechselten sich schöne Punkte und defensive Nachlässigkeiten ab. Aber sechs getroffene Dreier bei 13 Versuchen, insgesamt eine Wurfquote von 64 Prozent und nur vier Ballverluste, das konnte sich sehen lassen.
Der Auftakt der zweiten Hälfte gehörte Yasin Kolo, der drei Mal nacheinander traf bis zum 70:50. „Bärenstark“ nannte Eagles-Coach Patrick Elzie die Leistung des Centers, der ohne Fehlwurf blieb und seine 22 Punkte in nur 23 Minuten auf dem Feld erzielte. Der Vorsprung der Gastgeber pendelte zwischen 15 und 20 Zählern, in Gefahr gerieten sie dank ihrer guten Offensive nicht mehr. Im letzten Viertel war davon zwar nicht mehr viel zu sehen, doch es waren beide Teams, die jetzt etwas wild agierten. Nachwuchsmann Ole Friedrichs blieb es vorbehalten, mit zwei Treffern den dreistelligen Sieg zu sichern.
„Ein bisschen Bauchschmerzen“ hatte Elzie mit den 85 Punkten des Gegners: „Unsere Verteidigung muss einfach besser sein.“ Die jungen Bernauer gingen erwartungsgemäß mit viel Energie zu Werke und rissen für seinen Geschmack zu viele Löcher in die Defensive. Aber: „Das ist Meckern auf hohem Niveau.“ Denn letztlich war Elzie zufrieden mit seinem Team, das sich für die Niederlage in Bochum rehabilitierte und für die nächste Aufgabe gerüstet ist: Am Sonnabend kommt Wedel zum Derby an den Lehmwohld.
Eagles: Yasin Kolo (22, 2 Dreier), Chris Hooper (19, 6 Rebounds, 6 Assists), Marko Boksic (18, 2 Dreier, 4 Assists), Johannes Konradt (13, 2 Dreier), Niclas Sperber (7), Erik Nyberg (6, 2 Dreier), Ole Friedrichs (4), Alieu Ceesay (4, 5 Assists), Thorben Haake (3, 1 Dreier), Achmadschah Zazai (3, 1 Dreier), Tobias Möller (2), Lars Kröger.
Die hohe Niederlage in Bochum war ein Rückschlag für die Itzehoe Eagles – viel Zeit zum Verdauen bleibt nicht. Bereits am Mittwoch geht es in der BARMER 2. Basketball Bundesliga weiter gegen den SSV Lok Bernau. Die Nachholpartie, präsentiert von der Firma Pohl aus Hohenwestedt, beginnt um 19.30 Uhr im Sportzentrum am Lehmwohld, wie gewohnt zu sehen im Livestream.
Die Enttäuschung bei Coach Patrick Elzie über die Niederlage beim Tabellenführer Bochum hat sich noch nicht gelegt. Er habe gedacht, dass das Team aus den Fehlern im Hinspiel gelernt habe, doch es habe ausgesehen, als ob jeder für sich den Sieg holen wollte statt als Mannschaft. Nun gilt: „Video analysieren, abhaken und weiter geht’s.“
Denn Heimerfolge gegen Bernau und am folgenden Sonnabend gegen Wedel sind nötig, um den Platz unter den ersten Vier zu verteidigen. Das Spiel gegen Bernau war am 17. Januar wegen eines Corona-Falls beim Gegner ausgefallen, so wurde die Wiedergutmachung für das Hinspiel vertagt. Das 74:78 bei den Brandenburgern war Teil des schlechten Saisonstarts der Eagles, seitdem haben sie sich immer weiter nach oben gearbeitet, während Bernau in unteren Regionen fest hängt. „Die Mannschaft steht ein bisschen unter Druck, die wollen sich in der Tabelle verbessern“, sagt Elzie. Und nach dem Sieg im Hinspiel werde das Team mit Selbstvertrauen in Itzehoe auflaufen.
Aber: „Die Mannschaften, die hinter uns stehen, müssen wir einfach schlagen, vor allem zu Hause“, sagt der Eagles-Coach. Es werde jedoch alles andere als ein Selbstläufer: Der Kooperationspartner von Alba Berlin verfolge die gleiche Marschroute mit sehr intensiver Verteidigung und verfüge über viele junge Talente, die sich für höhere Aufgaben empfehlen wollten. Wie die Bernauer Aufstellung aussehe, wisse man vorher nie, sagt Elzie. „Es gibt immer wieder Leute, die die aus dem Hut zaubern.“
Bei den Eagles fällt der verletzte Kapitän Flavio Stückemann weiterhin aus. Achmadschah Zazai werde nach einem Pferdekuss, der ihn in Bochum außer Gefecht setzte, wohl spielen können, sagt der Trainer. Sorgen gibt es zudem um den am Fuß verletzten Chris Hooper, aber Elzie stellt fest: „Egal, mit wem wir spielen, wir müssen das Spiel gewinnen.“
Zu sehen ist es wieder im Livestream (5 Euro), der hier zu finden ist. Die Übertragung beginnt um 19.10 Uhr.
Viele Punkte der Itzehoe Eagles sind immer schön. Erst recht gilt das in einem Derby – und dann ist jeder Treffer auch noch bares Geld wert für den guten Zweck. Das Heimspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga am Sonnabend, 13. Februar, gegen den SC Rist Wedel verbinden die Eagles mit einer Spendenaktion für das Steinburger Feriendorf.
Dieses findet in den Sommerferien erstmals statt, vier Wochen lang auf dem Gelände der Itzehoer Wolfgang-Borchert-Schule. Es löst das Itze-Cool-Camp der Stadt Itzehoe und das Abenteuerlager des Kreises ab, Schulkinder ab 14 Jahren aus dem Kreis Steinburg können dabei sein. Um auch Kindern aus finanziell schlechter gestellten Familien die Teilnahme zu ermöglichen, hatte der veranstaltende Kreisjugendring (KJR) Paten gesucht. „Der Aufruf war sehr erfolgreich“, freut sich Marie Kögging vom KJR (auf dem Foto mit Marko Boksic und Chris Hooper). Dank der großen Unterstützung könnten die Patenschaften verlost werden, interessierte Familien könnten sich weiterhin melden.
Patenschaften sollte ursprünglich auch die Spendenaktion der Eagles finanzieren. Jetzt wurde der Zweck leicht geändert, denn auch für den Betrieb im Feriendorf ist jede Hilfe willkommen: „Wir wollen helfen, dass ein möglichst buntes Programm für die Kinder auf die Beine gestellt werden kann“, sagt Ralf Hoppe, 2. Vorsitzender der Itzehoe Eagles.
Das Vorgehen ist dasselbe wie bei früheren erfolgreichen Aktionen: Pro Eagles-Punkt gegen Wedel zahlen die Unterstützer einen Euro. „Unsere Partner machen wieder einmal großartig mit“, schildert Hoppe. Kurz nach dem Aufruf waren mit dem Kaffeemacher, der Sparkasse Westholstein, Itzehoer Schrott-Recycling ISR, Firma Schütt aus Landscheide, Klarsicht, ThiesMediCenter, der Wankendorfer, dem Klinikum Itzehoe, dem Büro Jens Köhler/Itzehoer Versicherungen und der Novitas BKK bereits zehn Firmen dabei. Weitere Unternehmen können sich ebenso beteiligen wie private Spender – hier geht Michael Bansemer mit gutem Beispiel voran. Der Verein kann Spendenbescheinigungen ausstellen.
„Wir drücken den Eagles in jedem Spiel die Daumen, aber in diesem noch ein bisschen mehr“, sagt Marie Kögging. „Bei den Spendern bedanken wir uns schon jetzt im Namen der Kinder – wir wollen ihnen eine tolle Zeit im Steinburger Feriendorf bieten.“
Enttäuschung für die Itzehoe Eagles. Im Spitzenspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga zeigte nur eine Mannschaft eine sehr gute Leistung – und das war der Gegner. Der Tabellenführer VfL SparkassenStars Bochum gewann klar mit 95:64 (18:22, 31:13, 24:22, 22:7).
Die Eagles wollten es besser machen als im Hinspiel, das zu Beginn der Saison mit 71:100 verloren gegangen war. Nach den 40 Minuten musste Coach Patrick Elzie feststellen: Die deutlich bessere Mannschaft hat gewonnen. Bochum habe ProA-Format, „das muss man akzeptieren“. Dabei fing die Partie noch gut an für die Itzehoer, die zwar zunächst nach Dreiern der Gastgeber mit 6:13 zurückfielen, dann aber dank guter Verteidigung sowie Punkten von Marko Boksic (Foto) und Chris Hooper wieder gleich zogen. Niclas Sperber ließ zwei Dreier folgen, so sah es nach dem ersten Abschnitt noch gut aus mit einer verdienten Führung für die Eagles.
Und dann? „Wir sind ein bisschen auseinander gefallen nach dem ersten Viertel“, sagte Elzie. Aber noch nicht gleich: Die Verteidigung war weiter sehr intensiv, in der Offensive allerdings wollte der Ball nicht mehr in den Korb. Zudem musste Achmadschah Zazai nach einem Pferdekuss im ersten Viertel endgültig passen und fehlte ebenso wie der verletzte Kapitän Flavio Stückemann im Spielaufbau. 15 Ballverluste unterliefen den Gästen in der ersten Halbzeit, der Tabellenführer sei zum Lauf eingeladen worden, so Elzie. Die Bochumer nahmen das gern an vor allem durch Lars Kamp (19 Punkte in der ersten Halbzeit).
Mit einem 35:49 gingen die Itzehoer in die Kabine, doch die zweite Hälfte begann gut: Wieder waren es Punkte von Hooper und Boksic, die für das 42:51 sorgten. Es folgten kleine Fehler, die die Gastgeber sogleich ausnutzten – der Rückstand war wieder zweistellig und wuchs im Verlauf des Viertels auf 20 Punkte.
Nur in kurzen Phasen blitzte das Können der Eagles auf, beim 57:70 schien noch einmal etwas möglich zu werden. Dann ein Foul beim Bochumer Dreier, alle Freiwürfe saßen, mit 57:73 ging es ins letzte Viertel. Jetzt hätten die Itzehoer einige Erfolge gebraucht, das Gegenteil trat ein: „Wir haben einfach nicht gut geworfen“, sagte Elzie. Teils wurden freie Schüsse vergeben, teils lag es auch an der Verteidigung der Bochumer, die wiederum mit einer guten Quote aufwarteten. So verliefen auch die letzten zehn Minuten enttäuschend für die Eagles auf dem Weg zur klaren Niederlage.
Diese müssen die Eagles schnell verdauen – bereits am kommenden Mittwoch geht es mit dem nächsten Spiel weiter. Um 19.30 Uhr erwarten sie im Sportzentrum am Lehmwohld den SSV Lok Bernau zur Nachholpartie, am folgenden Sonnabend folgt in eigener Halle das Derby gegen Wedel.
Eagles: Marko Boksic (19, 3 Dreier), Chris Hooper (15, 14 Rebounds), Alieu Ceesay (7), Erik Nyberg (6), Niclas Sperber (6, 2 Dreier), Yasin Kolo (6), Johannes Konradt (3, 1 Dreier), Tobias Möller (2), Thorben Haake, Lars Kröger, Achmadschah Zazai, Ole Friedrichs.
Erster gegen Zweiter – mehr Spitzenspiel geht nicht. Die Itzehoe Eagles reisen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga zum Tabellenführer VfL SparkassenStars Bochum, und das an einem ungewöhnlichen Termin: Bereits am Freitagabend um 19 Uhr fordern die Eagles (Foto: Lars Kröger) den Meisterschaftsfavoriten heraus.
Denn das sind die Bochumer für Eagles-Coach Patrick Elzie: „Das ist die beste Mannschaft der Liga, die haben auf jeden Fall einen ProA-Kader.“ Das Team um Aufbauspieler Niklas Geske, aus Elzies Sicht der heißeste Kandidat auf den Titel als wertvollster Spieler, und Center Johannes Joos war schon stark, zuletzt ist es aber noch einmal verstärkt worden. Julian Jasinski hat ProA-Erfahrung, der Amerikaner Noah Dickerson kam aus der ersten Liga Israels. Dort hatte der große und kräftige Spieler gute Statistiken, „das wird eine Herausforderung für uns“, sagt Elzie. „Das zeigt, dass die unbedingt nach oben in die ProA möchten.“
Die Ausgangslage für die Eagles: „Es ist die letzte Chance auf die Meisterschaft, die wir haben.“ Schwierig werde es ohnehin, die Bochumer zu überholen, aber bei einer Niederlage wären die Nordrhein-Westfalen drei Siege vor den Eagles – plus direkter Vergleich. Das Hinspiel am Lehmwohld gewannen die SparkassenStars klar mit 100:71. „Unser schlechtestes Spiel der Saison“, sagt Elzie. Knapp vier Minuten vor der Halbzeit führte sein Team noch mit 38:32, dann folgte bis weit in die zweite Hälfte ein 40:8-Lauf der Bochumer bis zur bitteren Niederlage.
Der Eagles-Coach zeigte es seinen Spielern noch einmal im Video, stellt aber fest: „Jetzt sind wir eine andere Mannschaft, wir gehen mit breiter Brust dorthin.“ Die Eagles hätten in Bochum immer gut gespielt, darauf hofft er auch dieses Mal, um das Spiel möglichst bis in die Schlussphase eng zu halten und dann zuzuschlagen. Unbezwingbar sei der Tabellenführer nicht, wie zwei Pleiten in den vergangenen drei Partien zeigten.
Dennoch: „Wir müssen unser bestes Spiel spielen“, sagt Elzie. Alle Mannschaften seien heiß darauf, die Eagles als Nordmeister der vergangenen Saison zu schlagen, und die Bochumer angesichts ihrer eigenen Ziele erst recht. „Es wird ein heißer Tanz“, sagt der Eagles-Trainer, der weiterhin auf Kapitän Flavio Stückemann wegen einer Handgelenksverletzung verzichten muss.
Und dann ist da noch der Termin am Freitagabend. Das sei nicht ohne gerade für die Spieler, die vor der Fahrt ins Ruhrgebiet noch arbeiten müssten, sagt Elzie. „Aber wir werden das nicht als Ausrede nutzen.“
Manchmal werden Versprechen einfach gehalten. Zum Beispiel am Sonnabend in der Lehmwohldhalle: Die Partie der BARMER 2. Basketball Bundesliga zwischen den Itzehoe Eagles und den ART Giants Düsseldorf am VreG-Spieltag versprach eng zu werden. Und das war sie dann auch. Die Eagles gewannen heiß umkämpfte 40 Minuten mit 90:87 (18:19, 26:21, 25:26, 21:21).
„Hart erarbeitet“, kommentierte Coach Patrick Elzie. „Das Spiel war so zu erwarten, so ist es auch gekommen.“ Beide Teams spielten aggressiv und verteidigten sehr stark, die Gastgeber aber zu Beginn etwas stärker: Nach gut fünf Minuten traf Marko Boksic auf Vorlage von Achmadschah Zazai zum 10:2. Da war noch nicht zu erahnen, dass es die höchste Führung für eine der beiden Mannschaften in dieser Begegnung bleiben würde. „Wir haben gut angefangen, es dann aber ein bisschen schleifen lassen“, sagte Elzie. Düsseldorf schloss nicht nur auf, sondern führte nach einigen Ballverlusten der Itzehoer nach dem ersten Viertel knapp.
Danach schossen sich beide Mannschaften ein, Hasan Demirbas traf mehrfach von außen für die Gäste, doch Niclas Sperber und Johannes Konradt antworteten für die Eagles. Demirbas punktete weiter, beim 28:33 brauchte Elzie die Auszeit. Kurz darauf glich Yasin Kolo (Foto) per Dreier aus, Thorben Haake ließ den nächsten Distanzwurf folgen, und Chris Hooper sorgte mit zwei Körben für das 44:40 zur Halbzeit.
Das Ringen wurde noch intensiver. Beide Mannschaften rangieren weit oben in den Statistiken bei Rebounds und Freiwürfen, das spiegelte sich auf dem Feld wider. Düsseldorf setzte auf schnelles Spiel, das habe sein Team teils etwas verschlafen, sagte Elzie. So standen die Giants immer wieder an der Freiwurflinie, doch die Eagles blieben, gestützt auf Hoopers Punkte, ständig dran oder leicht vorn. Stark dann die letzte Aktion des Viertels: Bei sechs Sekunden auf der Uhr bekam Erik Nyberg den Ball unter dem eigenen Korb, machte Tempo und fand Tobias Möller: 69:66.
Der letzte Abschnitt – ein Hin und Her. Eine Sechs-Punkte-Führung waren die Eagles bald wieder los, der Gegner punktete, Kolo und Boksic trafen wichtige Dreier. Das konnte Düsseldorf auch, 83:81 durch Dennis Mavin, keine drei Minuten mehr. Zazai versuchte zu kontern, war aber im Abschluss glücklos, dafür als Vorbereiter mit zwölf Assists stark. Doch Hooper und Boksic per Dunk holten die Führung zurück, nach Fehlwürfen mussten die Düsseldorfer foulen und schickten Nyberg an die Linie. Der traf nervenstark zwei Mal: 89:86. Kolo stoppte den nächsten Angriff der Gäste sofort – bloß kein Dreier. Nur ein Freiwurf saß, so wie danach auch bei Hooper. Der letzte Dreier der Giants ging daneben: Dieses Mal gab es keine Verlängerung wie im Hinspiel, sondern nach regulärer Spielzeit Itzehoer Jubel.
„Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie das gemanagt haben“, sagte Elzie. Sein Team wollte den Ball unter den Korb spielen, wo bei den Gästen Marian Schick vermisst wurde. Das gelang: Hooper mit sehr starker Quote und Kolo nutzten die Vorteile, auch Möller bescheinigte Elzie ein starkes Spiel. Am Ende festigten die Eagles ihren zweiten Platz – und das, wie der Coach zufrieden feststellte, auch verdient.
Eagles: Chris Hooper (28, 10 Rebounds), Marko Boksic (17, 1 Dreier), Yasin Kolo (16, 2 Dreier, 8 Rebounds), Niclas Sperber (10, 2 Dreier), Erik Nyberg (6), Johannes Konradt (5, 1 Dreier), Tobias Möller (5), Thorben Haake (3, 1 Dreier), Achmadschah Zazai (0, 12 Assists), Alieu Ceesay, Lars Kröger, Ole Friedrichs.
Erst zu Beginn dieser Saison begründeten die Itzehoe Eagles und die Beauty-Marke Ojesh ihre Partnerschaft. Eine Verbindung nach China und ein Austausch mit den Shenzhen Aviators, gerade im Jugendbereich, gehören zu den Zielen. Schon nach kurzer Zeit wurde die Zusammenarbeit ausgeweitet – die Gründe dafür erläutert Stefan Leitz (Foto), Director Marketing, Sales & Business Development der Jassen GmbH aus Nürnberg, die die Hyaluron-Beautyprodukte von Ojesh außerhalb Asiens vertreibt.
Herr Leitz, warum das erweiterte Engagement?
Leitz: Das Ziel der Partnerschaft ist ja generell, die Brücke zwischen Itzehoe und China zu schlagen und Kulturen durch den Sport zu verbinden. Diese Brücke beschränkt sich nicht allein auf den sportlichen Bereich. Wir sind als Perspektivsponsor der Eagles in 2020 gestartet, und schon vor dem Saisonstart bei dem Business-Partner-Meeting im Rahmen der Mannschaftsvorstellung haben wir uns als Teil der Familie gefühlt. Von Beginn an wurden wir integriert, es war ein toller Abend. Mit der frühzeitigen Erweiterung des Engagements wollten wir gerade jetzt in der schwierigen Zeit ein Zeichen setzen, zum einen, um der Organisation langfristig Planungssicherheit zu geben und den eingeschlagenen Kurs und die Vision zu unterstützen. Zum anderen wollten wir ein Zeichen für mögliche weitere Sponsoren in die Wirtschaft senden. Von Kontakten im Rahmen der Partnerschaften kann die Wirtschaft der gesamten Region profitieren. Ich sehe das Engagement auch als ein Investment in ein langfristiges Konzept: Alle Partner inklusive der Eagles profitieren, vor allem auch menschlich und auf der sozialen Ebene.
Und warum engagiert sich eine Firma aus Nürnberg in Itzehoe?
Wenn man Sponsoring betreibt, sollte man nicht nur die Umsatzertragsziele im Auge haben, sondern auch die Wirkung auf das Unternehmensimage – das sollte man in den Vordergrund stellen. Die Menschen erwarten von Unternehmen, dass sie ihrer sozialen, gesellschaftspolitischen und ökologischen Verantwortung gerecht werden. Auch unter dem Gesichtspunkt gilt es für ein Unternehmen, mit dem richtigen Partner, dem richtigen Club zusammenzuarbeiten, der auch für diese Werte steht und sie in der Außenwirkung repräsentiert. So ist es bei den Eagles. In der digitalen Welt ist es heute auch nicht entscheidend, ob der Partner vor Ort sitzt. Natürlich freuen wir uns auf Live-Spiele und den direkten Kontakt mit den Business-Partnern und der Organisation. Mittlerweile haben wir ein Büro in Hamburg, da sind die Wege nicht mehr weit. Wichtig sind für mich die Interaktionen, die Aktivierungen.
Hat das bereits funktioniert?
Es bewahrheitet sich, dass die Eagles eine perfekte Plattform für die Vernetzung der Partner untereinander sind, auch bedingt durch die kurzen Wege innerhalb der Organisation und auch die Begeisterung bei jedem Einzelnen. An dem Beispiel zeigt sich, dass Entfernung keine Hürde darstellt. Mit dem Modehaus B & H kamen wir sehr schnell und unkompliziert über die Eagles zusammen. Wir haben sehr schnell Ideen und mögliche Kooperationen besprochen, allein der zweite Lockdown hat uns dann in der Umsetzung gestoppt. Aber aufhalten wird uns das natürlich nicht, die Planungen laufen auf Hochtouren und werden umgesetzt, sobald das Modehaus wieder Besucher empfangen darf. Auch hier zeigen sich die Begeisterung und schnelle Entscheidungsfreudigkeit, Dinge auszuprobieren und gemeinsam einfach zu machen. Engen geschäftlichen Kontakt haben wir inzwischen auch mit den Itzehoer Versicherungen – es war uns ein Anliegen, sie von Anfang mit ins Boot zu holen.
Welche Chancen bieten die guten Verbindungen nach China?
Wir arbeiten auch mit Edel Optics zusammen. Dahinter steht derselbe Geschäftsmann, der als Investor für den Alsen-Campus mit der Multifunktionshalle bereit steht, er hat aus meiner Sicht auch den Weitblick für die Visionen der Eagles. Es geht um konzeptionelle Ansätze unser beiden Marken in China. Hier können wir als Jassen Group unkonventionell und verbindlich die Türen in den Markt öffnen, der für viele eine Black Box zu sein scheint und mit seinem immensen Potenzial auch viele Mühen bereitet. Hier können wir mit unseren Erfahrungen und Kontakten auf allen Ebenen ein vertrauensvoller Partner sein.
Welche Rolle spielen dabei die Eagles?
Ein wichtiger Punkt ist, dass zwischen 300 und 400 Millionen Chinesen Basketball spielen – die Menschen sind verrückt nach dem Sport. Basketball stärkt auch das nationale Selbstbewusstsein, ein ganz wichtiger Punkt in der Kultur. Bei allen unseren Vertriebspartnern in 37 Ländern wird die Partnerschaft sehr positiv aufgenommen, fast schon euphorisch. Unser Eigentümer Lei Wang, der selbst basketballverrückt ist, hat das vom Team unterschriebene Trikot gerahmt in seinem Büro hängen, ich übrigens auch. Videosequenzen von Spielen werden immer wieder viral über alle Kanäle geteilt. Man kann schon sagen, dass die Jungs in China bekannt werden. Und sobald sie hoffentlich im Rahmen unseres geplanten Turniers gegen die Shenzhen Aviators antreten, werden sie mit Sicherheit WeChat-Stars zumindest innerhalb unserer Community sein. Das verbreitet sich in China extrem schnell.
Ojesh ist Perspektivsponsor – wie ist die Perspektive?
Natürlich wünschen wir uns wie jeder Einzelne eine relativ schnelle Rückkehr zu einer sicher neuen Normalität. Darin eingeschlossen ist mein Wunsch, endlich das erste Heimspiel der Eagles live sehen zu können und vor Ort die Emotionen zu spüren sowie Spieler, Verantwortliche wie auch Partner zu treffen. Darüber hinaus wollen wir schnell den geplanten Jugendaustausch mit den Eagles und den Aviators auf den Weg bringen und die Eagles bei diesem Vorhaben unterstützen. Letztendlich freuen wir uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit bis hin zu einer engen Partnerschaft zwischen Freunden in Deutschland und China, die der Basketballsport verbindet.