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100:68 - ein irres Spiel!

Wie ein Ergebnis täuschen kann! 100:68 für die Itzehoe Eagles gegen die TKS 49ers, das klingt nach einem entspannten Abend in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Tatsächlich aber war es eine Achterbahnfahrt, die fast nichts ausließ. Sie endete in einer rauschenden Basketball-Party mit einem Sonderlob für den überragenden Chris Hooper: Der Amerikaner führte sein Team in allen Statistikbereichen an mit dem Effektivitätswert 47. Enorm hoch – und nur zwei Punkte unter dem Wert des gesamten Gästeteams.

Allein der Auftakt. Erster Angriff der Eagles, schöner Spielzug und ein Dunk von Chaed Wellian, der für den verletzten Marko Boksic in der Startformation stand. Zwei frühe Dreier von Johannes Konradt sorgten für noch mehr gute Stimmung, zwei schnelle Fouls von Stefan Schmidt weniger: Schon machte sich das Fehlen von Lars Kröger (gebrochene Nase) bemerkbar. Im Rebound hatten die Gastgeber hier und da Probleme, verteidigten aber stark gegen die schnellen und aggressiven Spieler aus Stahnsdorf. Ein Dreier von Thorben Haake machte die Führung zweistellig (19:9), das erste Viertel endete mit 22:13 für die Eagles.

Im zweiten Abschnitt wurde die Partie noch intensiver – vornehm ausgedrückt. Zu Recht lobte Gästecoach Nicolai Coputerco anschließend die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft, der Tabellenvorletzte warf den Itzehoern alles entgegen, was er hatte. Diese wehrten sich und setzten sich dennoch weiter ab, bis dreieinhalb Minuten vor Viertelende der Knall kam: Flavio Stückemann geriet in eine Hakelei mit TKS-Akteur Yannick Hildebrandt, der daraufhin disqualifiziert wurde. Stückemann allerdings erhielt ein technisches Foul, und da er zuvor schon ein unsportliches Foul kassiert hatte, musste auch er die Halle verlassen. Zerfahren ging es weiter bis zur Pause, mit einem sehr willkommenen Dreier sorgte Konradt für die 46:30-Halbzeitführung.

Dreier waren auch das Stichwort zu Beginn der zweiten Hälfte, allerdings nun für die 49ers. Gästespieler Max Stölzel lief heiß und traf in kurzer Zeit fünf Mal nacheinander. Gleichzeitig taten sich die Itzehoer schwer gegen die Zonenverteidigung der Gäste – „im dritten Viertel habe ich ein paar graue Haare bekommen“, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie. Plötzlich war die Partie eng, kippte aber nicht, weil auch die Brandenburger Fehler machten und die Eagles-Verteidigung wieder zulegte. Als Thorben Haake sicher drei Freiwürfe für sein Team verwandelte, stand es 62:55. Der starke Alieu Ceesay brachte einen schwierigen Wurf im Korb unter, dann war noch zwei Mal Chris Hooper zur Stelle. Mit dem 22:25 in diesem Viertel war der Schaden begrenzt worden, es stand 68:55 vor den letzten zehn Minuten.

In diesen spielten nur noch die Eagles – vor allem, als Gästecoach Coputerco nicht mehr in der Halle war. Er musste sie nach technischen Fouls gegen seine Bankspieler verlassen. Nun fehlte den Aktionen der 49ers der letzte Biss, während die Eagles immer weitermachten. Niko Tsokos war es vorbehalten, mit zwei Freiwürfen den umjubelten dreistelligen Sieg zu sichern. Coach Elzie fasste es treffend zusammen: „Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben, auch wenn es zu hoch war.“

Ihren dritten Platz haben die Eagles mit dem Sieg gefestigt. Am kommenden Sonnabend sind sie schon wieder in eigener Halle am Ball. Dann kommt das Spitzenteam BSW Sixers. Ticket-Infos auf www.eagles-basketball.de.

Eagles: Chris Hooper (30 Punkte, 1 Dreier, 15 Rebounds, 4 Assists, 5 Ballgewinne, 2 Blocked Shots), Johannes Konradt (14, 4 Dreier), Alieu Ceesay (13, 1 Dreier), Chaed Wellian (12, 2 Dreier, 8 Rebounds), Thorben Haake (8, 1 Dreier), Erik Nyberg (7, 1 Dreier), Flavio Stückemann (5, 1 Dreier), Stefan Schmidt (4, 6 Rebounds), Joachim Feimann (4), Niko Tsokos (2), Tobias Möller (1).