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"Das Glück erzwingen"

Lars Kröger begann 2001 im Alter von elf Jahren mit Basketball in Bergedorf und verbrachte die Saisonpause mit dem Auskurieren einer Schleimbeutelentzündung im Knie. Vor jedem Spiel bringt er seine Beine mit Seilspringen auf Temperatur und entspannt nach der Partie gerne im Kreis von Familie und Freunden. Den 27-Jährigen, der im Team für Energie, Verteidigung und Rebounds zuständig ist, faszinieren sämtliche Sportarten, vor allem bei Olympia. Der Hamburger Hafen ist sein Lieblingsort, und er möchte dem Team helfen, Spiele zu gewinnen, um die Saisonziele zu erreichen. Die Fans in Itzehoe bezeichnet der Big Man als die besten der Liga und das seit fünf Jahren. Mit Lars Kröger sprach Michael Bansemer.

 

Lars, wie verarbeitet man zwei Niederlagen in Folge mit nur einem Punkt?

Das ist natürlich nicht leicht. Die Niederlage gegen Dresden ist auch noch nicht lange her, und alle drei Niederlagen sind sehr ärgerlich sowie vermeidbar gewesen. Aber es sind Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen, und wir nehmen auch viel Positives aus dem Spiel in Oldenburg mit. Als Team müssen wir bereits den Blick auf das nächste Spiel gegen Iserlohn richten, von daher bleibt kaum Zeit, sich über Niederlagen lange zu ärgern.

 

Es war das erste Mal, dass man die Möglichkeit hatte, in Oldenburg zu gewinnen. Warum hat es am Ende nicht gereicht?

Die Heimstärke von Oldenburg war uns ja bekannt und, wie schon gesagt, entscheiden dann in so einem engen Spiel Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage. Wir waren sehr nah dran, das Spiel für uns zu entscheiden, doch leider hatte Oldenburg in den entscheidenden Momenten das Wurfglück. Das gilt es zu ändern. Wir müssen das Glück noch mehr erzwingen, damit wir unser Spiel am Ende belohnen.

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Die Liga ist so eng zusammen wie noch nie. Es scheint diese Saison alles möglich zu sein, oder?

Ja, genau. Man sieht, dass jeder jeden schlagen kann, das sehen wir jede Woche aufs Neue. Wir alleine haben schon sieben enge Spiele gehabt und sind damit nicht alleine. Ich spiele nun schon die 5. Saison in der ProB, aber so ausgeglichen war es wirklich noch nie.

 

Die Mannschaft hat sich durch die Neuzugänge von Kevin und Milen verändert. Wie sehr wird sich euer Spiel ändern?

Unser Spiel hat sich schon stark verändert, die Verteidigung steht jetzt viel sicherer als noch in den ersten Spielen der Saison. Wir müssen uns nun in der Offensive finden, genug Fähigkeiten dazu haben wir. Sobald Kevin und Milen die Spielsysteme verinnerlicht haben, was sicherlich noch der einen oder anderen Trainingseinheit bedarf, werden die Spiele offensiv ganz anders gestalten können. Dann haben wir viele Optionen und daran arbeiten wir intensiv in jedem Training.

 

Seit vier Spielen gestattet ihr dem Gegner nur noch knapp über 70 Punkte. Ist die Defense der neue Schlüssel zum Erfolg?

Auf jeden Fall. Nur mit entsprechender Verteidigung werden wir langfristig Erfolg haben, und da bringen unsere Neuzugänge eine ganze Menge Intensität und Energie mit. Das hat man bei Kevin schon gesehen, in Oldenburg war es bei Milen auch gut zu erkennen, und das nach nur drei Trainingstagen.

 

Mit Stefan Schmidt hast du erstmals einen sehr erfahrenen Center an deiner Seite. Wie sehr profitierst du davon?

Ungemein viel, ich muss ihn in jedem Training verteidigen, und da kann man sich schon das eine oder andere abschauen. Nicht nur in der Defense bekomme ich eine Menge Tipps von ihm, sondern auch in der Offensive. Ich glaube, das konnte man in der einen oder anderen Szene schon erkennen.

 

Dein Studium hast du erfolgreich beendet. Ist es dadurch für dich jetzt stressfreier, Job und Basketball unter einen Hut zu bekommen?

Es ist noch mal eine andere Situation, jetzt arbeite ich Vollzeit und habe tagtäglich viel zu tun. Aber dass ich abends und auf den Auswärtsfahrten nicht mehr lernen muss, macht mein Leben schon entspannter. Zu der Arbeit im Büro ist es zudem ein perfekter Ausgleich für mich.

 

Am Wochenende kommen die Iserlohn Kangaroos in die Lehmwohldhalle. Das Hinspiel war auch ein knappes Spiel. Da habt ihr noch eine Rechnung offen, oder?

Ja, auf jeden Fall. Wir haben damals eine tolle erste Hälfte gespielt und am Ende das Spiel doch noch aus der Hand gegeben. Auch dort entschieden am Ende Kleinigkeiten die Partie. Das wollen wir am Samstag natürlich besser machen, und wenn wir so weitermachen wie in den vergangenen Spielen, bin ich überzeugt, dass es uns auch gelingen wird.

 

Noch ein Wort an die Fans!

Vielen Dank für die tolle und bedingungslose Unterstützung, die ich hier seit fünf Jahren bei jedem Heimspiel erleben darf. Es macht so viel Spaß, alle zwei Wochen am Lehmwohld vor so einem Publikum spielen zu dürfen.

 

Vielen Dank, Lars, und viel Erfolg am Samstag!

Let's fly, Eagles!!