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"Läuft alles super"

Daniel Boahene ist der Fels in der Brandung der Eagles-Defense. Schon mit 14 Jahren wurde dem ehemaligen Footballer und gebürtigen Amerikaner, dessen Mutter Russin ist, klar, dass er Basketball auf höherem Niveau spielen könnte. Er genoss in der Off-Season den Urlaub und war bei seiner Familie sowie bei Freunden. Seine größten Erfolge sind die Aufstiege mit Hannover in die ProA, mit Schalke in die ProB, sowie der erste Profivertrag mit 16 Jahren. Die Idole des 27-Jährigen sind die Stars des Basketballs, wie Shaquille O´Neal, Michael Jordan, LeBron James und Magic Johnson. Er möchte sich stets weiterentwickeln, und seine Ziele sind die Play-Offs sowie die Meisterschaft, die man als Team nur mit den Fans erreichen kann.

Daniel, ihr seid mit drei Siegen in Folge im Gepäck zum Tabellenführer nach Gelsenkirchen gefahren. Ist am Samstag mehr drin gewesen?

Definitiv war da mehr drin. Wir waren in der 1. Halbzeit gut drauf. Ich glaube, was uns das Genick gebrochen hat, war die Winterpause, denn wir hatten vorher einen Lauf und haben ja auch in Bernau gewonnen. Wir haben zwar dieses Spiel verloren, aber hey, ich sage, unsere Mannschaft ist megagut, und wir brauchen vor niemandem Angst zu haben.

Ihr seid gut gestartet und habt auch zur Halbzeit noch geführt. Was waren die Knackpunkte in der 2. Hälfte? Ich würde sagen, man darf nicht vergessen, dass wir immer noch beim Tabellenführer gespielt haben, der bis jetzt nur drei Niederlagen auf dem Konto hat. Wir waren vielleicht nach der Halbzeit zu unkonzentriert und dachten, nach der Führung schaukeln wir das Ding schon nach Hause. Die Schalker haben zudem mit Raphael Wilder einen bärenstarken Coach, und letztendlich gehört zum Basketball auch immer eine Portion Glück dazu.

Das Hinspiel hattest du ja leider verpasst, und für das Rückspiel hattest du dir gegen deinen alten Verein bestimmt besonders viel vorgenommen, oder?

Gegen sein ehemaliges Team ist man natürlich immer extra motiviert. Man kennt auch noch das eine oder andere Spielsystem und möchte es dann den Jungs erst recht zeigen. Ich habe mein Bestes gegeben, aber leider hat es nicht geklappt.

Bist du schon wieder bei 100 Prozent nach deiner schweren Verletzung aus der Vorbereitung?

Auf jeden Fall bin ich wieder fit. Viele sehen das nicht so, da ich nicht so viele Punkte erziele, aber ich bin eher in der Defense der Fels in der Brandung, der da das Team zusammenhält, und das nicht nur auf dem Spielfeld.

In deiner 2. Saison in der ProB sammelst du pro Spiel 5 Punkte und 5 Rebounds. Ist da noch Luft nach oben?

Da ist noch genug Luft nach oben. Spieler, die punkten, haben wir genug, das muss ich nicht auch noch. Ich mache eher das, was gerade gefordert ist, wie rebounden, foulen oder die großen Spieler verteidigen und nicht, was das Team eh schon genug hat.

In der letzten Saison hast du für Schalke über 20 Punkte in Itzehoe gemacht. Hattest du damit die Verantwortlichen schon überzeugt, dich im Sommer zu verpflichten?

(lacht) Ja, kann durchaus sein. Ich erinnere mich noch, dass Courtney Belger einen nicht so guten Tag hatte, und da bin ich dann eingesprungen, was das Punkten anging. Sorry nochmal dafür, denn es hat ja dazu beigetragen, dass die Eagles letztendlich in die Play-Downs rutschten.

Was waren für dich die Gründe, im hohen Norden eine neue Herausforderung zu suchen?

Ich wollte immer mal unter Coach Pat spielen, denn ich hatte von einem ehemaligen Mitspieler aus Hannover schon viel Gutes von ihm gehört. Er sei super nett, sympathisch und man könne eine Menge von ihm lernen, und als er mich anrief, kam ich natürlich dann auch zum Try-Out. Ich hätte bestimmt auch in der Nähe von Essen spielen können, aber ich wollte dann nach Itzehoe, denn mir war auf jeden Fall wichtig, einen Verein zu finden, bei dem ich für mich etwas mitnehmen kann. Ich dachte, mit den Eagles und dem Coach kann ich es schaffen, und bis jetzt läuft alles super. Ich fühle mich richtig wohl und mag auch die Stadt.


Welche Ziele hast du dir für die Saison gesteckt und kannst du dir vorstellen, länger in Itzehoe zu bleiben?

Play-Offs Baby, das ist das erste Ziel und dann geht es von Spiel zu Spiel, denn dann kann jeder jeden schlagen. Langfristig will ich natürlich in die ProA aufsteigen und dafür würde ich super gerne bleiben. Wie schon gesagt, mir gefällt die Stadt, das Management ist super, alles sehr familiär. Eben ein Umfeld, das ich brauche und in dem ich mich wohlfühle.

Am Wochenende kommen die SparkassenStars des VFL Bochum. Da habt ihr aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen, oder?

Das Spiel habe ich aufgrund meiner Verletzung am Live- Ticker verfolgt, und da haben wir definitiv noch eine Rechnung offen. Da müssen wir auch nicht weiter drüber reden. Es gibt nur eins, ein Sieg muss her. Mehr muss ich dazu nicht sagen.

Noch ein Wort zu den Fans!

Ich hoffe, dass die Heimspiele weiterhin so gut besucht sind, dass die Hütte immer voll ist, denn wir haben wirklich was Großes vor. Wir sind eine starke Mannschaft, aber wir wären nichts ohne unsere Fans. Das, was wir zusammen abliefern, ist top, aber da geht immer noch mehr. Wir müssen die Spiele daheim gewinnen, vor allem für unsere Fans.

Vielen Dank, Daniel, und viel Erfolg nächstes Wochenende!

Let’s fly, Eagles!

Interview: Michael Bansemer