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"Richtig viel Spaß"

Lars Kröger ist mit 2,11 Metern der Big Man im Team und wuchs in Hamburg-Bergedorf auf, wo er auch das Basketballspielen bei der TSG Bergedorf erlernte. Er durchlief diverse Auswahlmannschaften in Hamburg und ging nach dem Abitur für ein Jahr nach Kanada. Als der ehemalige Eagles-Coach Paul Larysz den heute 26-Jährigen fragte, ob er für die Eagles spielen möchte, wurde ihm klar, dass er auch höherklassig Basketball spielen könnte. Seine Rolle sieht er als defensiver Anker im Team, und seine Idole sind Dirk Nowitzki und Kevin Garnett. Er möchte sich im Beruf und als Spieler weiterentwickeln und ruft die Fans auf, in die Lehmwohldhalle zu kommen, um laut zu sein, damit die Eagles jeden schlagen können.

Lars, mit so einem deutlichen Sieg in Bernau habt ihr selbst nicht gerechnet, oder?

Nein, auf keinen Fall. Das Spiel haben wir als machbar gesehen, man kann in Bernau aber auch verlieren. Schließlich haben die in den letzten drei Jahren nur ein Spiel zu Hause verloren. Wir sind auch nicht in das Spiel gegangen mit dem Gedanken, dass es ein Pflichtsieg ist. Aber dass wir sie am Ende mit 20 Punkten weggehauen haben, war eine schöne Überraschung.


Wann habt ihr das Gefühl gehabt, dass es zum Sieg reichen kann?

Ich glaube, es muss so Mitte des 3. Viertels gewesen sein, als wir so 10 Punkte vorne waren. Da haben wir uns gesagt, jetzt zusammenhalten und weiter. Ende des Viertels hatten wir sie dann im Sack und haben uns dann noch in einen kleinen Rausch gespielt. Wir hatten in der Defense gute Stops, und Josh haut denen zwei Mal mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr einen Dreier rein. Das war dann der Genickbruch. Josh war da eiskalt, und KP war einfach unglaublich. Sie fanden einfach kein Mittel, ihn zu stoppen.


Ging es eigentlich in den Auszeiten am Ende des Spiels schon um den direkten Vergleich, den ihr ja letztendlich auch noch für euch entschieden habt?

Ja, genau, darum ging es. Wir haben dann am Ende die jüngeren Spieler spielen lassen, wie Erik und Scotty. Da ging es uns darum, dann die Freiwürfe reinzumachen, denn wir wussten sie würden foulen, um nochmal zurückzukommen. Mit einem Dreier waren sie ja dann auch dran. Aber Erik hat dann an der Linie die Nerven behalten.


Kommen in so einem Spiel auch nochmal Gedanken an Rostock auf?

Mitte des letzten Viertels schaute ich mal auf den Spielstand und dachte, wir seien nur neun Punkte und nicht 19 vorne. Da kamen schon Gedanken wie: Bitte, bringt das Spiel nach Hause, Jungs! Aber eigentlich war da keine Gefahr, denn das Spiel war ja bereits entschieden im Gegensatz zum Spiel in Rostock, das ja lange Zeit ausgeglichen war.

 

Hast du letzte Woche gegen Wedel eines deiner besten Spiele gemacht?

Punktemäßig auf jeden Fall. Die letzten Spiele lief es auch schon besser, wie in Rostock, wo ich dann endlich auch mal meine Korbleger sicher verwandelte. Das half auf jeden Fall. Wedel war ein tolles Spiel und hat natürlich auch Spaß gemacht.


Mit neun Punkten in Folge hast du das Team im 2. Viertel im Spiel gehalten. Bekommt man so was im Spiel eigentlich mit?

Das ist ein richtiges Glücksgefühl. Man will immer mehr, bekommt dann die Bälle und macht sie rein. Wenn man sich dann in so einen kleinen Rausch spielt, bringt es natürlich auch richtig Spaß. Ich muss aber auch sagen, dass ich von KP und Josh super in Szene gesetzt worden bin.


Wie sehr hilft es euch, dass Daniel wieder fit ist?

Das hilft uns deutlich, denn er bringt einen riesigen Erfahrungsschatz mit und einen Körper, an dem man nicht einfach so vorbeikommt. Ich kenne das ja aus dem Training. Zudem hat er auch in der Offensive unheimliche Qualitäten. Er kann passen, hat Übersicht, stellt richtig gute Blöcke und hat gute Post moves drauf.

Deine Statistiken sind ähnlich wie in der letzten Saison. Wo siehst gerade bei dir als Big Man noch Luft nach oben?

Wenn ich so weitermache wie in den letzten Spielen und die Würfe, die ich bekomme, reinmache, dann bin ich vollkommen zufrieden. Denn in der Defense arbeite ich schon ganz gut für das Team. Ich könnte natürlich ein paar mehr Würfe haben, aber dafür sind eher andere zuständig. Nur wenn die gedoppelt werden, dann muss ich da sein und scoren. Meine Hauptrolle ist aber ganz klar, in der Defense dem Team Energie zu geben.


Am Wochenende kommen die Herzöge aus Wolfenbüttel auf den Lehmwohld. Mit sechs Siegen in Folge sind sie zurzeit das heißeste Team der Liga. Was macht sie so gefährlich?

Die haben einen Mix aus sehr guten, jungen Spielern, darunter einige Jugendnationalspieler, die groß und athletisch sind, aber trotzdem dribbeln und werfen können. Mit Demetrius Ward haben sie zudem einen richtig erfahrenen, starken Point Guard. Die spielen zurzeit frei auf, mit einer gut funktionierenden Acht-Mann-Rotation. Trotzdem liegen sie uns, und ich gehe davon aus, dass wir sie schlagen.


Noch ein Wort an die Fans!

Wie die letzten Jahre auch sind die Fans großartig dabei. Mir macht es immer richtig viel Spaß. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Stress auf mich nehme mit dualem Studium und Basketball. Denn vor diesen Fans zu spielen, macht einfach Spaß. Es kommen auch immer neue Leute dazu. Wie bei mir in der Firma, die dann sagen, lasst uns doch mal zu den Eagles gehen. Das ist eine tolle Sache für den Verein und auch für die Stadt Itzehoe.

Vielen Dank, Lars, und viel Erfolg nächstes Wochenende!

Let's fly, Eagles!

 Interview: Michael Bansemer

 

Saisonstatistik Lars Kröger 2016/17

 

Position Center

Spiele 19

Einsatzzeit 17 Min

2 Pkt 42/75 56%

3 Pkt ------ --- %

FT 13/34 38,2 %

Pkt gesamt 97

Assits 15

Rebounds 83

Fouls 49

Blocks 11

Steals 11

Turnover 20