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"Ein echt tolles Gefühl!"

Joachim Feimann ist der Ostfriese im Team. Er hat im Sommer Drei-gegen-Drei-Turniere gespielt und war in den Staaten unterwegs. Zudem betrieb der 24-jährige Physiotherapeut und Vegetarier ausgiebig Fitness in der Off-Season. Mit 20 wurde ihm klar, dass er professionell Basketball spielen könnte. Feimann sieht seine Rolle als ehrgeiziger Backup-Spieler von der Bank. Ben Wallace ist sein großes Vorbild. Sein sportliches Ziel sind natürlich die Play-Offs. Privat will er sich  als Physiotherapeut und Mensch weiterentwickeln.

 

Joachim, mit dem knappen Erfolg im Derby in Wedel habt ihr endlich den ersten Auswärtssieg eingefahren. Wie erleichtert ist das Team jetzt?

Der Sieg gegen Wedel hat uns sehr gut getan. Wir sind sehr glücklich gewesen, wie man auch an den Emotionen nach dem Spiel sehen konnte. Es war wichtig, mal wieder zu gewinnen, und dann auch noch auswärts in einem Derby. Trotzdem sind wir aber schon wieder fokussiert auf das nächste Spiel.


In der ersten Halbzeit habt ihr gegen einen vermeintlichen starken Gegner sehr guten Basketball gespielt. War es bis dato eure beste Saisonleistung?

Es war eine sehr starke Leistung von uns in der ersten Halbzeit, in der wir auch eine große Führung herausgespielt haben. Es sah bestimmt schön aus, ob es allerdings die beste Leistung war, würde ich so nicht unterschreiben. Es war aber schon sehr, sehr gut. Wir haben auf jeden Fall so gespielt, wie es der Coach von uns erwartet hat.


Nach einem 19-Punkte-Vorsprung wurde es aber am Ende nochmal richtig eng. Wie erklärst du dir das?

Wedel war auf jeden Fall ein sehr schwieriger Gegner mit einer Menge Erfahrung. Sie waren auf uns gut eingestellt, haben hart gespielt und das hat viel Kraft gekostet. Unser Tempo war in der ersten Halbzeit sehr hoch. Jetzt gilt es, daran zu arbeiten, die Intensität hochzuhalten, um auch über 40 Minuten attraktiven Basketball zu zeigen.


Es war das erste Derby für dich bei den Eagles. Ist es auch als Bankspieler eine ganz besondere Atmosphäre?

Es war schon was ganz Besonderes, denn ich hätte nie gedacht, dass uns so viele Fans zu einem Auswärtsspiel begleiten. Sie waren lauter als die 400 Wedeler Fans, und das haben wir auf dem Feld gespürt. Auch der Austausch nach dem Spiel hat gut getan und gibt viel Rückhalt. Das ist ein echt tolles Gefühl.


Wie entstand für dich der Kontakt nach Itzehoe?

Der Kontakt kam über Teammanager Stefan Flocken und die Slammers Agentur zustande, für die ich gegen eine US-Auswahl spielte. Ich passte in das gesuchte Profil eines großen deutschen Spielers. Es passte dann ganz gut, da auch meine Familie aus Norddeutschland kommt.


Du bist hauptberuflich als Physiotherapeut in einer Klinik in Hamburg tätig. Wie gut lässt sich eine 38,5-Stunden-Woche mit Basketball in der Pro B vereinbaren?

Die geregelte Arbeitszeit in einem Job tut mir sehr gut. Ich brauche auch die tägliche Arbeit, um etwas zu machen, was nichts mit Basketball zu tun hat. Am Abend habe ich dann eben einen dementsprechenden Ausgleich. Zudem ist die Unterstützung im Eagles-Umfeld einfach top. Ich habe eine gute Wohnung, einen kurzen Weg zur Autobahn, und alle sind sehr hilfsbereit.

Hat es für die Mannschaft Vorteile, einen Physiotherapeuten im Team zu haben? Primär steht natürlich der Basketball im Vordergrund. Dennoch stehe ich mit Rat und Tat zur Verfügung wie z. B. gezieltes Training im Fitnessstudio, tapen oder Einschätzen von Verletzungen, wenn unser Physio nicht da ist.


Du hast letztes Jahr noch mit Rossdorf in der 2. Regionalliga Südwest gespielt. Wie groß war der Schritt für dich zu einem ProB-Team?

Ich hatte ja schon mal in Langen in der ProB Süd ein paar Spiele ausgeholfen, insofern war es nicht ganz neu für mich. Das Spiel ist auf jeden Fall viel schneller, attraktiver und körperlicher. Aber ich bin gut angekommen, kann im Training gut mithalten und hoffe, dem Team mit meinen Einsatzzeiten weiterhelfen zu können.


Am Wochenende kommt mit Essen ein Absteiger aus der ProA in die Lehmwohldhalle. Nach zuletzt vier Siegen in Folge steht das Team mit einer Bilanz von 6 zu 3 auf Platz 4. Wie groß ist euer Respekt?

Der Respekt ist immer da, denn wir unterschätzen niemanden. Wir werden uns gut vorbereiten und gehen mit dem Ziel ins Spiel, es auch zu gewinnen. Diese Woche machen Bernardo und Derek das Training, weil Pat nicht da ist, und wir werden bestmöglich trainieren, um am Wochenende Erfolg zu haben.


Noch ein Wort an die Fans!

Vielen Dank, dass ihr uns durch diese durchwachsene Saison immer noch so treu unterstützt, wie jetzt auch gerade in Wedel zu sehen war. Es ist einfach großartig, denn ich kannte sowas vorher nicht, dass die Fans so sehr hinter dem Team stehen. Auch der Austausch nach den Spielen ist super, wo es auch mal nicht um Basketball geht. Die Fans interessieren sich auch für den Menschen dahinter. Das ist toll.

Vielen Dank, Joachim, und viel Erfolg nächstes Wochenende!

Let's fly Eagles!!

(Interview: Michael Bansemer)