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Bernau siegt am Lehmwohld

Die Itzehoe Eagles kommen in dieser Saison der 2. Basketball-Bundesliga nicht in Fahrt. Gegen Lok Bernau gab es den nächsten Dämpfer mit einer erneuten Heimniederlage: Die Gäste aus Brandenburg siegten 99:80 (27:16, 20:24, 25:20, 27:20).

Und das völlig verdient. Eagles-Coach Pat Elzie mochte mit seinem Team nicht hart ins Gericht gehen: „Die bessere Mannschaft hat gewonnen.“ Der Tabellendritte zeigte eine starke Leistung und dabei auch die Tugenden, vor denen Elzie vorher gewarnt hatte. Bisher sei es der Gegner mit der stärksten Defensive gewesen, stellte er fest. Die Bernauer waren aggressiv und standen den Eagles schon an ihrer eigenen Grundlinie auf den Füßen. Das erschwerte den Spielaufbau, selten kam ein druckvolles Angriffsspiel zustande. Und: Die Gäste trafen gut, streckenweise überragend. In den meisten Statistikbereichen waren die Unterschiede nicht groß, aber 14 getroffene Dreier bei 28 Versuchen, das war weit besser als die Eagles (5 von 18).

Schon der Auftakt war alles andere als gelungen für die Gastgeber. Kaimyn Pruitt kassierte zwei schnelle Fouls und musste auf die Bank. Erst im zweiten Viertel kehrte er zurück und leistete sich ein Frustfoul nach einem Ballverlust – danach gelang dem Leistungsträger nicht mehr viel. So kam Nelson Kahler zu viel Spielzeit, zeigte in der Verteidigung einige geblockte Würfe, wurde aber auch selbst bei Wurfversuchen einige Male abgeräumt. Schnell setzte sich Bernau ab und hielt die Eagles mit gutem Zusammenspiel und stets einem Dreier zur richtigen Zeit auf Distanz. „Trotzdem haben wir teilweise nicht schlecht agiert“, sagte Elzie. Die Itzehoer erkämpften sich ihre gute Phasen, so auch im zweiten Viertel, als sie bis auf 35:39 verkürzten. Doch wieder hatte Bernau die richtigen Antworten von der Drei-Punkte-Linie parat und führte zur Halbzeit 47:40.

Ein guter Start in die zweite Hälfte war gefragt – und er gelang. Frederik Henningsen traf einen Dreier, Josh Wilcher einen Korbleger, nur noch zwei Punkte zurück. Doch wieder einmal sollte der Lauf der Eagles nur kurz dauern, Bernau traf – natürlich – von außen, die Gastgeber machten Fehler, die sofort ausgenutzt wurden. So wuchs der Rückstand wieder in den zweistelligen Bereich. Der Gegner, Kooperationspartner von Erstliga-Spitzenreiter Alba Berlin, bringe einfach sehr viel Qualität mit, sagte Elzie. Da komme dann eben ein 17-Jähriger wie Jonas Mattisseck (8 Punkte) von der Bank und bereite Probleme.

Mit der Schlusssirene des dritten Viertels traf Fabio Galiano zum 60:72, noch hofften die Eagles-Fans. Doch wieder spielten die Gäste ihre Klasse aus, begünstigt durch Fehler der Itzehoer. Beim 67:84 nahm Elzie die Auszeit sechs Minuten vor Schluss. Die erste Aktion danach: Ballverlust beim Einwurf unter dem eigenen Korb, der Bernauer Angriff endete mit einem Dunk. Jetzt ließen sich die Eagles überrennen, der Rückstand wuchs auf mehr als 20 Punkte. Henningsen und Johannes Konradt mit seinen zwei Dreiern gestalteten das Ergebnis wieder freundlicher. Doch auch jetzt gelang den Eagles kein richtiger Lauf mehr, weil Bernau zwar Fehler machte, die Gastgeber aber die Chancen nicht nutzten.

Mit zwei Siegen und bereits sechs Niederlagen bleiben die Eagles Zehnter. Am kommenden Wochenende geht es zum Derby: Sonnabend um 19 Uhr beginnt das Spiel beim SC Rist Wedel.

Eagles: Frederik Henningsen (22, 3 Dreier), Josh Wilcher (18, 7 Assists), Johannes Konradt (8, 2 Dreier, 9 Rebounds), Nelson Kahler (8, 9 Rebounds, 4 Blocks), Nick Tienarend (8), Fabio Galiano (8), Lars Kröger (3), Kaimyn Pruitt (3, 6 Assists), Erik Nyberg (2), Scotty Liedtke, Joachim Feimann.