104:74! Eagles schlagen Cuxhaven

„Wir brauchen einen Befreiungsschlag.“ Das sagte Pat Elzie, Coach der Itzehoe Eagles, vor dem Spiel der 2. Basketball-Bundesliga ProB gegen die Cuxhaven Baskets. Und was sagte er nach der Partie? „Es war vielleicht einer, man weiß es nicht. Wir werden es sehen beim nächsten Spiel.“ Für die mehr als 600 Zuschauer jedenfalls fühlte es sich wie ein Befreiungsschlag an: Die Eagles spielten stark und siegten 104:74 (26:21, 24:22, 31:16, 23:15).
Einmal führte der Aufsteiger von der anderen Elbseite – mit 4:2. Kaimyn Pruitt und Johannes Konradt mit Dreiern holten die Führung, Nelson Kahler vollendete per Dunk, Nick Tienarend traf trotz eines Fouls: Beim 13:4 nach dreieinhalb Minuten brauchte Cuxhaven die erste Auszeit. Danach ging es etwas zäher weiter, die Eagles machten einige Fehler, die Gäste spielten sich Dreier heraus und blieben dran. Schon in der frühen Phase des Spiels zeigte sich: Kaimyn Pruitt war überall. Am Ende hatte er nicht nur – wie so oft – zweistellig gepunktet und gereboundet, sondern auch sechs Vorlagen gegeben, zwei Ballgewinne geholt und einen Wurf geblockt. „Ein tolles Spiel mit einer unglaublichen Effizienz“, lobte Elzie, „wohl das beste, seit er hier ist.“
Das zweite Viertel verlief ähnlich wie das erste, nun trug vor allem Josh Wilcher sein Team mit insgesamt 15 Punkten in der ersten Hälfte und nur einem Fehlwurf. Der Vorsprung wurde zweistellig, dann konnte Cuxhaven wieder verkürzen. Wieder einmal vermisste Elzie bei seinem Team den Killerinstinkt, sich auch einmal vorentscheidend abzusetzen. So war beim 50:43 zur Halbzeit noch alles drin für die Baskets. Nicht mehr mit von der Partie war da auf Eagles-Seite Joachim Feimann, der nach einem Schlag ins Gesicht eine Notversorgung beim Zahnarzt brauchte.
Aufpassen im oft schwachen dritten Viertel, das nahmen sich die Eagles vor. Erst kamen die Gäste unter dem Korb zum Zug und bis auf drei Punkte heran. Aber dann: Immer wieder brachten die Eagles Kahler ins Spiel, auch Pruitt war nicht zu halten, die Defensive stand. Die Eagles landeten einen fünfminütigen 19:0-Lauf, Höhepunkt war Pruitts krachender Dunk nach schönem Pass von Kahler. Der treffsichere Konradt schraubte den Vorsprung auf 20 Punkte, und er war es auch, der mit einem Ballgewinn acht Sekunden vor Viertelende den Schlussakkord vorbereitete: Frederik Henningsen versenkte den Dreier mit der Sirene zum 81:56. Der Leistungsträger habe sich an diesem Abend ein wenig aus dem Loch der vergangenen Wochen befreit, sagte Elzie. Die Wurfquote aus dem Feld hatte zwar Luft nach oben, doch Henningsen war auch mit sieben Rebounds und vier Assists zur Stelle.
Das letzte Viertel brachte etwas weniger Schwung, aber doch Höhepunkte wie Fabio Galianos Dunk nach Pruitt-Pass und einen lange nicht gesehenen Moment: Mit zwei Freiwürfen machte Wilcher 83 Sekunden vor dem Ende die 100 Punkte für die Eagles perfekt. Zwar gab es Aktionen in der Schlussphase, die Elzie als zu locker kritisierte, doch insgesamt freute er sich über eine sehr engagierte Leistung, auf dem Feld und auf der Bank. Beispiel: Bei nur noch 15 Sekunden Spielzeit schmiss sich Erik Nyberg nach einem Ball und holte den letzten Ballgewinn der Partie. „Diese kämpferische Einstellung müssen wir für die nächsten Spiele behalten“, so Elzie.
Denn eine „englische Woche“ mit starken Gegnern steht an: Bereits am Dienstag geht es weiter mit der Partie bei den Artland Dragons, am Sonnabend folgt das nächste Heimspiel gegen Bernau.
Eagles: Josh Wilcher (26, 2 Dreier), Kaimyn Pruitt (19, 1 Dreier, 16 Rebounds, 6 Assists), Frederik Henningsen (16, 1 Dreier, 7 Rebounds), Johannes Konradt (13, 3 Dreier), Nelson Kahler (13, 8 Rebounds, 3 Blocks), Nick Tienarend (9, 2 Dreier), Fabio Galiano (6), Joachim Feimann (2), Erik Nyberg, Lars Kröger.