"Keine Gefangenen"

Erik Nyberg kommt aus Bremerhaven. In seiner Jugend spielte er Fußball und Basketball, mit 15 Jahren in der JBBL wurde ihm klar, dass er professionell Basketball spielen will. Der ehemalige Niedersachsenmeister ist Defensivspezialist und verbrachte die Off-Season mit Urlaub und viel Training. Wie sein Vorbild Dirk Nowitzki hat auch der 20-Jährige die Einstellung, dass deutsche Basketballer es überall schaffen können. In Itzehoe macht er eine Ausbildung zum Physiotherapeuten an der Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe. Er hofft, glücklich zu sein auf dem Weg, den er geht, und dass die Eagles-Fans so großartig weitermachen wie bisher.
Erik, ihr seid sehr zuversichtlich nach Bochum gefahren. Doch es setzte eine herbe Niederlage. Könnt ihr euch das erklären?
Wenn man vier Stunden nach Bochum fährt, dann will man dort auch gewinnen. Wir waren sehr zuversichtlich und haben auch gut angefangen, doch dann waren wir vom Kopf her nicht mehr so frisch. Wir haben deren Schützen offen gelassen, sie konnten einfache Punkte machen und haben uns einfach gut verteidigt. Wir waren mental nicht stark genug, so dass sie uns in derOffense und in der Defense einfach überrannt haben.
Die Trainingseindrücke waren letzte Woche sehr gut, doch konnten im Spiel nicht bestätigt werden. Wie werdet ihr diese Woche angehen?
Diese Woche wird unser Training noch härter werden. Wir wissen, dass wir schnell und athletisch sind und mit den anderen mithalten können. Konditionell sind wir eines der stärkeren Teams, das gilt es jetzt zu zeigen. Wir müssen unsere Defense Rotation, unsere Schützen und die Spieler, die zum Korb ziehen, finden. Dann können wir Cuxhaven aufhalten.
Obwohl ihr das zweitbeste Rebound-Team seid, kassiert ihr mit 85 Punkten die zweitmeisten Körbe. Wie erklärt ihr euch das?
Die Reboundstärke haben wir uns nach dem Schalke-Spiel erarbeitet. Die Gegner bekommen momentan zu einfache Punkte, da wir mental zeitweise nicht frisch genug sind. Jetzt gilt es, schneller von Offense auf Defense umzuschalten, um dort schlauer zu arbeiten und den Vorteil für uns zu nutzen.
Du hast zwei Jahre im College gespielt. Wie groß sind die Unterschiede zwischen der deutschen NBBL, der amerikanischen NJCAA und der ProB?
In der NBBL ist es ein sehr strukturiertes Offensespiel. Dort hatte ich gegenüber der NJCAA klare körperliche Vorteile. In Amerika trifft man dann aber auf physisch sehr starke Spieler, die quasi über dich rüberspringen. Dort musste ich dann die Trainer mit intelligentem Spiel, guten Würfen und Kampfgeist überzeugen, um auf gute Einsatzzeiten zu kommen. Die ProB verbindet das Beste aus beiden Ligen und ist im Gegensatz zu den anderen beiden sehr, sehr professionell.
Der Kontakt zu den Eagles kam über Adrian Breitlauch zustande. Wie gut kennst du ihn und was wusstest du vorher über Itzehoe?
Wir kommen beide aus Bremerhaven. Ich spielte in der JBBL und Adrian in der NBBL. Ich verfolgte jedes NBBL-Spiel und war auch dabei. Dadurch kam man in Kontakt. Adrian war immer sehr hilfsbereit zu uns jüngeren Spielern und einer der Lieblinge in Bremerhaven. Als er dann in Itzehoe war, spielte ich mal mit der NBBL in der Vorbereitung hier und war beeindruckt. Mittlerweile spielen und spielten ja auch einige ehemalige Bremerhavener hier.
Wie wichtig war bei deiner Entscheidung, zu den Eagles zu kommen, die Nähe zu Bremerhaven?
Das war für mich sehr wichtig, denn ich bin ein Familientyp, und nach den zwei Jahren in den Staaten ist es schön, dass ich in knapp zwei Stunden zu Hause sein kann, wo ich auch noch viele Freunde habe.
Wie hat die Integration ins Team funktioniert?
Die hat super funktioniert. Die Jungs haben mich toll aufgenommen. Einige kannte ich ja auch schon, wie zum Beispiel Nick. Ich verstehe mich mit allen super und werde als Back-up-Spieler sehr gut unterstützt, sowohl von meinen Mitspielern, die meine harte Spielart begrüßen, als auch von den Trainern.
Wie gut lässt sich deine Ausbildung mit dem Profi-Basketball arrangieren?
Es funktioniert sehr gut. Vormittags mache ich meine Ausbildung zum Physiotherapeuten und nachmittags steht dann Basketball auf dem Programm. So habe ich es mir vorgestellt, und es bleibt dabei auch noch Zeit für andere Dinge.
Am Wochenende kommt mit dem Aufsteiger aus Cuxhaven ein Team auf den Lehmwohld, das es zu schlagen gilt, oder?
Keine Frage, Cuxhaven wird geschlagen. Da machen wir keine Gefangenen. Ab der ersten Sekunde werden wir hart spielen, mit einer harten Defense und einer strukturierten Offense, so dass wir das Spiel gewinnen werden
Noch ein Wort zu den Fans?
Als neuer Spieler möchte ich mich erstmal bei den Fans bedanken. Ich habe noch nie vor so tollen Fans gespielt und freue mich immer darauf, vor euch zu spielen. Es ist eine Ehre für mich, bleibt so toll, wie ihr seid. Wir werden alles geben, um die kommenden Spiele für euch zu gewinnen.
Vielen Dank, Erik, und viel Erfolg nächstes Wochenende!
Let's fly Eagles!!