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Es geht in die Playdowns

Die Itzehoe Eagles und ihre Fans müssen eine große Enttäuschung verdauen: Die Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB geht für sie in den Playdowns gegen den Abstieg weiter. Die Qualifikation für die Playoffs gaben die Eagles gegen den Landesrivalen SC Rist Wedel unnötig aus der Hand. Am Ende eines hart umkämpften Spiels hieß es 80:84 (16:17, 16;28, 28:17, 20:22).

Rund 100 Fans aus Wedel, dazu die Anhänger der Eagles – die Lehmwohldhalle war randvoll, längst nicht jeder, der wollte, kam auch hinein. Doch zunächst wurde die Geduld der Fans auf die Probe gestellt: Einer der beiden Schiedsrichter stand im Stau, ein Ersatzmann fand sich zwar in der Halle, doch erst musste für ihn Ausrüstung besorgt werden. So begann das Spiel mit einer halben Stunde Verspätung, obwohl am entscheidenden letzten Spieltag eigentlich alle Partien zeitgleich laufen sollten. Daher war spätestens im dritten Viertel angesichts der Ergebnisse aus den anderen Hallen klar: Nur ein Sieg würde die Eagles in die Playoffs bringen.

Zu diesem Zeitpunkt kamen die Gastgeber auch wieder auf Kurs nach einer missratenen ersten Hälfte. In der Offensive wurden zu viele Chancen vergeben, es haperte beim Teamspiel und bei der Wurfauswahl, oft fehlte die Geduld. Nach einem Dreier von Frederik Henningsen führten die Eagles in der 16. Minute mit 27:25, dann aber gelang bis zur Halbzeit kaum noch etwas. Wedel nutzte die Itzehoer Schwächen gut aus und zog schnell davon bis auf 44:29. Zum Wechsel stand es 45:32 für die Gäste, gestützt auf den kaum zu haltenden Steffen Kiese, der in der ersten Hälfte 16 seiner 24 Punkte erzielte (fünf Dreier) und dazu auch noch zehn Rebounds holte.

Sehr schlecht starteten die Eagles auch in das dritte Viertel, doch als Coach Pat Elzie auf Zonenverteidigung umstellte, lief es auf einmal. „Wir haben erst in der zweiten Halbzeit angefangen, so richtig zu kämpfen“, sagte Elzie. Plötzlich stimmten die Körpersprache und das Tempo, Johannes Konradt kümmerte sich sehr intensiv um Scharfschütze Kiese. Gestützt auf Dreier von Henningsen und Qa'rraan Calhoun holten die Eagles immer weiter auf. Vor dem letzten Viertel stand es 60:62.

Im Schlussabschnitt wurde der Kampf vor brodelnder Kulisse auf die Spitze getrieben. Immer wieder landeten Spieler auf dem Boden. Durch drei Dreier in Serie – zwei Mal Henningsen, ein Mal Flavio Stückemann – holten sich die Eagles die Führung, 75:69 sechs Minuten vor Schluss. Doch Wedel schlug zurück, während die Eagles-Offensive plötzlich wieder gewaltig hakte. Beim 78:80 in der letzten Minute hatten die Eagles in einem Angriff drei Mal die Chance zum Ausgleich. Doch die Versuche gingen daneben, Wedel besiegelte den Sieg und den Einzug in die Playoffs von der Freiwurflinie.

Es hätte auch anders ausgehen können, sagte Gästecoach Felix Banobre, der sich fast für den eigenen Erfolg entschuldigte: „Itzehoe verdient es nicht, da unten zu stehen.“ Das sah sein Itzehoer Kollege etwas anders: „Man ist nach der Saison verdient auf dem Platz, auf dem man steht“, sagte Elzie. „Wir hatten genug Möglichkeiten während der Saison, die Punkte zu holen.“ Der Sieg für die Gäste sei verdient, aber für die Eagles eine „sehr schwere Pille“, so der Coach. An Stelle eines Kräftemessens mit dem Süd-Zweiten Weißenhorn in den Playoffs wartet jetzt die Abstiegsrunde: Noch einmal je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen Wolfenbüttel, Stahnsdorf und Recklinghausen. Zum Auftakt geht es am Sonntag, 19. März, zu den Herzögen Wolfenbüttel, am 25. März folgt das erste Heimspiel gegen Recklinghausen.

Eagles: Frederik Henningsen (27, 5 Dreier), Kosta Karamatskos (13, 6 Assists), Qa'rraan Calhoun (8, 2 Dreier), Kaimyn Pruitt (8, 18 Rebounds), Deji Adekunle (8), Flavio Stückemann (7, 1 Dreier), Nick Tienarend (4), Johannes Konradt (3, 1 Dreier), Darren Galloway (2), Lars Kröger, Yngve Jentz, Fabio Galiano.