Eagles ringen die Dragons nieder

Wieder ein enges Spiel, wieder ein harter Kampf – aber dieses Mal hatten die Itzehoe Eagles das bessere Ende für sich. „Heimsiiieg!!“ dröhnte nach 40 aufreibenden Minuten die Stimme von Hallensprecher Peter Poppe durch die randvolle Lehmwohldhalle. Die Eagles gewannen in der 2. Basketball-Bundesliga ProB vor den Augen von Innenminister Stefan Studt, Bürgermeister Andreas Koeppen und Landrat Torsten Wendt gegen die Artland Dragons mit 77:71 (16:16, 20:16, 21:28, 20:11). Die Qualifikation für die Playoffs war das noch nicht: Weil Landesrivale Wedel ebenfalls gegen Iserlohn gewann, gibt es ein echtes Finale im Derby am kommenden Sonnabend am Lehmwold.
Die Dragons mussten auf einige Stammkräfte verzichten und spielten 40 Minuten lang eine Zonenverteidigung. Das bestimmte den Spielrhythmus, selten kamen die Itzehoer wirklich ins Laufen, zudem machte es ihnen die bewegliche Verteidigung des Tabellenzweiten schwer. Vier Minuten dauerte es bis zum ersten Eagles-Korb durch den starken Nick Tienarend, dann aber waren die Gastgeber im Spiel. Flavio Stückemann mit zwei Dreiern belohnte das nun bessere Zusammenspiel, in der Verteidigung gestatteten die Eagles ihrem Gegner meist nur schwierige Würfe.
Auch im zweiten Viertel setzte sich das Ringen fort, allerdings ließen die Eagles, nicht zum letzten Mal in dieser Partie, gute Gelegenheiten liegen und gerieten wieder leicht in Rückstand. Die Dragons spielten aus ihrer Verteidigung heraus gute Fastbreaks, während die Itzehoer es kaum schafften, ihre körperliche Überlegenheit zu nutzen. Außer beim Rebound: Allein Kaimyn Pruitt holte in der ersten Hälfte fast so viele Abpraller wie das gesamte Gästeteam. Und als vorne nacheinander Dreier von Nick Tienarend (2), Johannes Konradt und Flavio Stückemann (13 Punkte in der ersten Hälfte) fielen, hatten die Eagles eine 36:32-Halbzeitführung herausgeworfen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen die Gastgeber die Patie in den Griff zu bekommen, es stand 42:34. Doch als die Würfe nicht mehr saßen, wendete sich das Blatt. Die Dragons spielten schnell und fanden immer wieder Lücken, kurz vor Viertelende führten sie mit 60:53. Johannes Konradt traf für die Eagles einen hoch willkommenen Dreier zum 57:60 vor dem letzten Abschnitt.
Knapp fünf Minuten hielt die Führung der Gäste noch. „Kleinigkeiten haben uns das Spiel gekostet“, meinte ihr Coach Florian Hartenstein, der aber zufrieden war mit der Reaktion des Teams auf die derbe Heimpleite gegen Bernau eine Woche zuvor. Verbissen kämpften die Dragons, doch die wichtigen Aktionen gehörten den Eagles. Frederik Henningsen traf drei gut herausgespielte Dreier, nach seinem 19. Rebound holte Kaimyn Pruitt beim 69:68 die Führung zurück, die die Eagles nicht mehr hergeben sollten. Aber es blieb eng: Beim 74:68 durch Pruitt hatten die Eagles etwas Luft, die Dragons konterten per Dreier – allerdings ihr einziger erfolgreicher Wurf in der heißen Phase. Auszeit Eagles, dann ein geduldiger Angriff mit starkem Pass von Stückemann auf Henningsen: 76:71, die Vorentscheidung in der letzten Minute. Die 700 Zuschauer zeigten, dass es immer noch lauter geht, vor allem, als direkt danach Pruitt einen gegnerischen Versuch spektakulär blockte.
Die Dragons hätten sehr clever agiert, sagte Eagles-Coach Pat Elzie, der die Umstellung auf Zonenverteidigung im letzten Viertel als entscheidenden Faktor sah: „Das haben die Jungs taktisch gut umgesetzt.“ Bei den Rebounds dominierten die Eagles mit 55:35, auch dank Kapitän Kosta Karamatskos, der immer wieder wichtige Offensivrebounds einsammelte. Hinzu kam die Unterstützung von den Rängen: „Ihr seid wirklich eine Wand. Es macht Spaß, hier vor euch zu spielen“, so Elzie. Kommenden Sonnabend ist volle Unterstützung wieder nötig: Im Spiel gegen den SC Rist Wedel geht es um die Playoffs. Der Vorverkauf läuft bei Vision in der oberen Feldschmiede, im Büro Jens Köhler (Itzehoer Versicherungen) am Marienburger Platz und online auf www.ticketflair.de.
Eagles: Kaimyn Pruitt (18, 22 Rebounds, 3 Steals, 3 Blocks), Frederik Henningsen (16, 4 Dreier), Flavio Stückemann (13, 3 Dreier), Nick Tienarend (12, 2 Dreier), Johannes Konradt (8, 2 Dreier), Kosta Karamatskos (5, 11 Rebounds), Qa'rraan Calhoun (3, 7 Rebounds), Darren Galloway (2), Lars Kröger, Fabio Galiano, Yngve Jentz, Mayika Lungongo.