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Nicht schön - aber erfolgreich!

Hauptsache gewonnen. Was ein Spieler der Itzehoe Eagles nach dem Spiel gegen Eintracht Stahnsdorf sagte, können die Zuschauer im Sportzentrum am Lehmwohld nur unterschreiben. Sie sahen kein Spektakel, aber den vierten Heimsieg der Eagles in der 2. Basketball-Bundesliga ProB. Der Tabellendritte bezwang das Schlusslicht mit 83:72 (20:16, 22:22, 17:15, 24:19).

Neu bei den Eagles: Die Zuschauer stehen, bis der Gastgeber den ersten Korb erzielt. Kaimyn Pruitt tat ihnen schnell den Gefallen, aber bis zu den nächsten beiden Punkten dauerte es Minuten. Noch länger mussten die Gäste warten, die erst in der 5. Minute die ersten Zähler verbuchten. Das Spiel war langsam, die Eagles kamen nicht in Schwung, einzig Pruitt war am Anfang voll da. Mit einem Dreier zum 18:13 setzte Johannes Konradt eines der wenigen Glanzlichter, allerdings bekam er im zweiten Viertel einen Schlag auf den Rücken und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Ganz verzichten mussten die Eagles auf Mubarak Salami, der im Training umgeknickt war.

Die Partie blieb zäh. Stahnsdorf agierte meist mit einer Zonenverteidigung, auch die Eagles nutzten viel diese Defensivtaktik und erreichten so zumindest, dass Stahnsdorf den einzigen Dreier erst in der vorletzten Minute traf. Das Ergebnis waren aber auch wenig Tempo und viel statisches Spiel, „hässlicher Basketball“, wie Gästecoach Thomas Roijakkers sagte. Weil sein Team die Itzehoer Verteidigung einige Male aushebelte und zudem viele Freiwürfe bekam, war es zur Pause beim 38:42 noch auf Tuchfühlung. Bei den Eagles glänzte im zweiten Viertel vor allem Stephan Shepherd, der 13 seiner 14 Punkte in der ersten Hälfte erzielte.

Nach dem Wechsel änderte sich wenig. Die Eagles hielten eine Führung zwischen sechs und acht Punkten, gestützt auch auf zwei Dreier von Nick Tienarend. Mit 59:53 ging es in das letzte Viertel. Doch aus einem 63:55 für die Eagles machten die Gäste in kurzer Zeit ein 63:63. Auszeit Eagles – deutlich verbessert kamen die Itzehoer zurück, und einer hatte offenbar besonders gut zugehört: Binnen einer Minute traf Darren Galloway einen Dreier und zwei Korbleger, diesen Vorsprung gaben die Eagles nicht mehr her, sondern bauten ihn unter dem Jubel der Fans weiter aus.

Wieder einmal hatte Stahnsdorf ein Spiel eng gehalten, es aber nicht zu Ende gebracht, wie Coach Roijakkers feststellte. Sein Itzehoer Kollege Pat Elzie bekannte, er habe sich wie beim Zahnarzt gefühlt, wenn alle Zähne gezogen würden: „Es war sehr schmerzhaft, das Spiel anzusehen.“ Viele Fehler seien gemacht worden, die Partie sei so schwer gewesen, wie er es erwartet habe. Galloways erfolgreiches Spiel Eins gegen Eins im Schlussviertel hob Elzie als einen Grund für den Erfolg heraus, dankte aber auch wieder einmal den Fans: „Wenn die Zuschauer nicht hinter einem stehen bei so einem hässlichen Spiel, wird es sehr schwer zu gewinnen.“

In der nächsten Partie werden die Eagles viele Zuschauer gegen sich haben: Kommenden Sonnabend geht es nach Quakenbrück zu den Artland Dragons, dem Tabellenzweiten. Fans können im Bus mitreisen – Kontakt über Stefan Flocken, 0170/9966466.

Eagles: Darren Galloway (16, 1 Dreier), Frederik Henningsen (15), Stephan Shepherd (14, 10 Rebounds), Nick Tienarend (9, 3 Dreier), Kaimyn Pruitt (8, 10 Rebounds), Johannes Konradt (5, 1 Dreier), Flavio Stückemann (5, 1 Dreier), Mayika Lungongo (4), Lars Kröger (3), Kosta Karamatskos (2), Yngve Jentz (2), Fabio Galiano.