Mit Klasse-Verteidigung zum Auswärtssieg

Eddy the Eagle. So heißt das Maskottchen des RSV Eintracht Stahnsdorf, das hoffnungsfroh in den Halloween-Abend startete. Doch seine Artgenossen aus Itzehoe bescherten ihm ein gruseliges Erlebnis in der 2. Basketball-Bundesliga ProB: Die Itzehoe Eagles dominierten am Berliner Rand und gewannen verdient mit 63:47 (15:4, 14:10, 27:11, 7:22).
Eagles-Coach Pat Elzie brachte den Schlüssel für den ersten Auswärtssieg auf den Punkt: „Wir haben viel an unserer Defensive gearbeitet, das hat sich ausgezahlt.“ Und auch Jan Sauerbrey, Trainer der Gastgeber, analysierte zutreffend: Die Gäste seien viel hungriger ins Spiel gegangen, sein Team sei nicht bereit gewesen, den Kampf anzunehmen. Von Beginn an waren die Eagles in der Verteidigung präsent, gaben ihren Gegenspielern über das gesamte Feld kaum Raum und bauten spätestens unter dem eigenen Korb das auf, was Sauerbrey später als „Wand“ bezeichnete. Stahnsdorf kam fast nur zu schwierigen Würfen, die ihr Ziel nicht fanden, auch die Versuche, den Korberfolg zu erzwingen, scheiterten.
So ließen die Eagles im ersten Viertel ganze vier Punkte zu, bis zur Halbzeit waren es nur 14. Eine herausragende Verteidigungsleistung, aus der die Itzehoer in der Offensive aber zu wenig machten. „Es war nicht alles rosig, was wir gespielt haben“, sagte Elzie. Viele Chancen ließen die Gäste liegen, trafen zum Beispiel trotz offener Würfe nur drei von 13 Dreierversuchen oder suchten den Erfolg mit gezwungenen Aktionen. So war der Vorsprung nicht so groß, wie er hätte sein müssen, als Courtney Belger mit der Halbzeitsirene zum 29:14 traf.
Wer im dritten Viertel das Aufbäumen der Gastgeber erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Eagles machten jetzt alles richtig, angefangen mit einer weiter bärenstarken Verteidigung. So kontrollierten sie auch den bisherigen Topscorer der Liga, Joey Ney, vollständig: Adrian Breitlauch klebte an ihm, der Rest des Teams war stets zur richtigen Zeit mit der Hilfe zur Stelle. Bilanz für Ney: null Punkte bei nur vier Wurfversuchen. In der Offensive nutzten die Eagles nun ihre Überlegenheit aus und vergrößerten den Vorsprung unter anderem durch zwei Dreier von Patrick Wischnewski sowie drei Treffer in Serie von Lester Ferguson bis auf 56:25 vor dem letzten Viertel. Da war mit Arved Schmidt bereits der erste Nachwuchsspieler der Eagles auf dem Feld und fügte sich sehr engagiert nahtlos in die starke Verteidigungsleistung ein.
Erst als im letzten Viertel Courtney Belger im Spielaufbau eine längere Pause bekam, wurde das Eagles-Spiel offensiv wie defensiv schwächer, allein Charles Bronson konnte sich noch unter dem Korb – allerdings mehrfach spektakulär – in Szene setzen. Doch die Partie war längst entschieden, Stahnsdorf konnte nur das Ergebnis erträglicher gestalten. So nutzte Elzie die Gelegenheit, auch Jonas Böhm und Leon Hutter aus dem eigenen Nachwuchs einzusetzen – Letzterer dürfte mit gerade 16 Jahren einer der jüngsten Zweitliga-Spieler überhaupt sein.
Eagles: Charles Bronson (16, 10 Rebounds), Courtney Belger (14, 6 Assists, drei Ballgewinne), Patrick Wischnewski (11, 3 Dreier), Lester Ferguson (7, 8 Rebounds), Adrian Breitlauch (7, 1 Dreier), Alexander Witte (6, 2 Dreier), Johannes Konradt (2), Levi Levine, Lars Kröger, Arved Schmidt, Jonas Böhm, Leon Hutter.